Bereinigte Statistik sorgt für Freude

WASSERBILLIGERBRÜCK. Nein, eine Konkurrenz zu Trier mit seinen Attraktionen aus der Römerzeit könne und wolle der Verein gar nicht sein, sagt Geschäftsführerin Daniela Maslan-Mayer und lacht. Vielmehr wolle der "Ferienregion Trierer Land e.V.", der seit fünf Jahren besteht, in Kooperation mit anderen Verbänden den Tourismus in der Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land stärken.

Eben die VG war es auch, die im Jahr 1999 die Idee zur Gründung eines Vereins hatte, der Werbung und Information für und über den Tourismus von der Sauer bis zum Meulenwald bündeln sollte. Im Mai 2000 zog der Verein von der VG-Verwaltung in das ehemalige Zollhaus in Wasserbilligerbrück um, wo er zusammen mit der luxemburgischen Nachbargemeinde Mertert-Wasserbillig die "Deutsch-Luxemburgische Tourist Information" betreibt.Ein Verein mit Zuspruch

Derzeit hat der Verein 121 Mitglieder, heißt es im Jahresbericht 2003, den Maslan-Mayer vor kurzem erstmals im VG-Rat vorstellte. Alle Gemeinden der VG und diese selbst sind dem Verein beigetreten und sorgen mit ihren Beiträgen von 1,1 Euro pro Einwohner und Jahr für die finanzielle Grundausstattung. Aber auch Hotels, Gaststätten, Campingplatzbetreiber und Vermieter von Ferienwohnungen hätten sich der Ferienregion angeschlossen, sagt Maslan-Mayer - und ihre Zahl sei in den letzten Jahren stetig gestiegen. Das gilt auch für die Gäste- und Übernachtungszahlen: Von 1999 bis 2002 stieg die Zahl der in Trier-Land abgestiegenen Gäste von 13 781 auf 20 937, die der Übernachtungen von 31 971 auf 58 228. So jedenfalls sagt es die amtliche Statistik des Landes. Davon auf einen regelrechten Tourismusboom am westlichen Moselufer zu schließen, hält Maslan-Mayer für falsch. Sie führt diesen Zuwachs zu einem nicht unerheblichen Teil auf eine "Bereinigung" der Statistik zurück. Früher seien nicht alle meldepflichtigen Betriebe erfasst worden, erklärt sie 27-Jährige, die monatlich etwa zwei Arbeitstage damit verbringt, den Gästemeldungen "hinterher zu telefonieren". Auch wenn endgültige Zahlen noch nicht vorliegen, rechnet Maslan-Mayer für das Jahr mit konstanten Gästezahlen. "Wir können nur hoffen, dass wir dieses Ergebnis auch in Zukunft halten können." Dazu beitragen soll nicht zuletzt die Tourist-Information in Wasserbilligerbrück, die sie seit zweieinhalb Jahren als hauptamtliche Geschäftsführerin der Ferienregion betreut. Zur Seite stehen ihr vormittags die Luxemburgerin Marie-Ange Speltz sowie einige studentische Aushilfskräfte. Etwas mehr personelle Unterstützung würde sie sich schon wünschen, meint Maslan-Mayer - "dann hätte ich mehr Zeit für neue Projekte". Vorhaben wie etwa der"Raderlebnistag" an Nims und Sauer oder die neue deutsch-luxemburgische Imagebroschüre "Grenzenlos vielfältig", die für die Regionen westlich und östlich der Sauer wirbt und aus EU-Mitteln gefördert wurde. "Alles, was wir machen, verwirklichen wir mit unseren luxemburgischen Partnern", sagt die 27-Jährige. Doch mehr Werbung für Trier-Land als im vergangenen Jahr sein nicht möglich. Zumal die Tourist-Information nach einer Werbekampagne in in- und ausländischen Printmedien mit Anfragen nahezu überflutet werde. Allein in den ersten vier Monaten dieses Jahres hätten sie und ihre Mitarbeiter 4000 Anfragen beantwortet. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2003 waren es 3000. Anfragen seien jedoch nicht zwangsläufig neue Gäste, weiß die Diplom-Geographin aus Erfahrung. Doch vielleicht kann sie ja in einem ihrer nächsten Jahresberichte auf tatsächlich steigende Gästezahlen hinweisen - jenseits aller Statistik. Morgen in unserer Serie "Trier-Saarburg - ganz nah": Schwarzangler an der Kyll

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