Besonderes Engagement, besondere Ehrung

WILTINGEN. Besonderes Engagement für den Umweltschutz sollte auch in besonderer Weise gewürdigt werden - unter diesem Gesichtspunkt hat der Kreis seinen Umweltpreis vergeben. Zur Verleihung der mit 2500 Euro dotierten Auszeichnung kamen 150 Gäste ins Bürgerhaus Wiltingen.

 Engagement für die Umwelt: (von links) Jürgen Meyer, Daniel Meyer, Maria Meyer, Mirjam Meyer, Günter Schmiegelt, Jürgen Meßer und Claudia Meßer.Foto: Hermann Pütz

Engagement für die Umwelt: (von links) Jürgen Meyer, Daniel Meyer, Maria Meyer, Mirjam Meyer, Günter Schmiegelt, Jürgen Meßer und Claudia Meßer.Foto: Hermann Pütz

Träger des Umweltpreises, den der Kreis zum 18. Mal vergeben hat, sind Jürgen Meßer vom "Knospenhof" in Herl und der "Freundeskreis Wildvogelstation Wiltingen". Damit entschied sich der Umweltausschuss des Kreises, der als Jury fungierte, für zwei Projekte und deren Initiatoren, die sich bereits seit mehr als zehn Jahren für die Erhaltung und das Leben mit der Natur einsetzen. "Es war für uns in den vergangenen Jahren nie ein Problem, würdige Preisträger zu finden", sagte Landrat Richard Groß in seinem Grußwort während der Feierstunde. Dies sei auch ein Beleg für ein starkes Umweltbewusstsein bei den Bürgern in der Trierer Region. Jürgen Meßer übernahm 1982 den landwirtschaftlichen Betrieb "Knospenhof" in Herl. Seitdem führt er den Hof in "biologisch-dynamischer" Wirtschaftsweise. Futter für Nutztiere wird auf eigenen Flächen nach ökologischen Gesichtspunkten produziert und Milchkühe werden nicht zugekauft, sondern aus dem Tierbestand des Betriebes ergänzt. "Durch diese Arbeitsweise entsteht ein geschlossener Wirtschaftskreislauf, der die Herkunft unserer Produkte nachvollziehbar macht", erläuterte Meßer. Außerdem werden die Produkte des Hofes an Ort und Stelle verarbeitet und im eigenen Hofladen verkauft. "Damit entfallen lange Transportwege und unsere Kunden können sich vor Ort von der Qualität überzeugen", erläuterte der Öko-Landwirt. Der "Freundeskreis Wildvogelstation Wiltingen" setzt sich aus ehrenamtlichen Helfern zusammen, die sich um in Not geratene heimische Wildvögel und kleinere Säugetiere kümmern. "Vom Spatz bis zum Greifvogel und vom Eichhörnchen bis zum Rehkitz hatten wir schon so ziemlich alles bei uns, was in der heimischen Fauna zu finden ist", berichtete Maria Meyer, in deren Wohnhaus die Wildvogelstation untergebracht ist. Ziel der Wiltinger Naturschützer ist es, die Tiere artgerecht in ihren ursprünglichen Lebensraum zurückzuführen. Darüber hinaus betreiben sie intensive Öffentlichkeitsarbeit, um die Bürger für einen würdevollen Umgang mit Tieren zu sensibilisieren. Die Zahl der Tiere, die die Helfer der Wildvogelstation geborgen, gepflegt und wieder ausgesetzt haben, ist seit der Gründung der Einrichtung im Jahr 1989 stetig angestiegen. Sie belief sich im vergangenen Jahr auf rund 600 Tiere. Zu der Feierstunde im Bürgerhaus der Saargemeinde lud der Kreis Trier-Saarburg zahlreiche Ehrengäste ein. Als Präsident des Bundesamtes für Naturschutz hielt Hartmut Vogtmann einen Vortrag mit dem Thema "Leben braucht Vielfalt". Darin bekräftigte er die Notwendigkeit von Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt in der Natur und deren nachhaltige Nutzung. "Jürgen Meßer und der Freundeskreis Wildvogelstation haben sich hier besonders hervor getan und sind in der Tat würdige Preisträger und vorbildliche Umweltschützer", betonte Vogtmann. Ortsbürgermeister Lothar Rommelfanger zeigte sich erfreut über die Wahl des Veranstaltungsortes. Auch die Saargemeinde habe sich in der Vergangenheit für den Schutz erhaltenswerter Gebiete eingesetzt. Als Beispiel führte Rommelfanger den unter Naturschutz gestellten Saarbogen an. Musikalisch umrahmte das Klarinettenquartett Wiltingen der Kreismusikschule die Feierstunde.

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