Betriebsamkeit an der Saarmündung

KONZ-KÖNEN/TAWERN. Spatenstich an der Saarmündung: Die Erweiterungsarbeiten am Klärwerk Saarmündung in Konz-Könen haben begonnen. Bis Mitte kommenden Jahres soll die Anlage um ein Kombibecken und einen Schlammspeicher ergänzt sein. 5,7 Millionen Euro werden investiert.

"Wir haben schon einiges hier gestochen", meinte Winfried Manns, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Konz, schmunzelnd bei seiner kurzen Ansprache zum Spatenstich am Dienstagnachmittag. Tatsächlich ist vor etwa drei Wochen am Klärwerk Saarmündung der erste Trupp mit Baufahrzeugen angerückt, um in acht Metern Tiefe Bohlen einzulassen und den Innenraum auf fünf Metern Tiefe für das geplante Becken auszubaggern. Ein weiteres Kombibecken soll mit 2700 Kubikmetern in gleicher Größe wie die bereits vorhandenen Becken entstehen. Um den Klärschlamm zwischenzuspeichern, wird ein zusätzlicher Schlammspeicher mit 1350 Kubikmetern Fassungsvolumen gebaut. Zudem wird die Pumpenkapazität im Zulauf- und Zwischenpumpwerk erhöht, die Regel- und Messtechnik erneuert. Für den Faulturm wird ein neues Rührwerk angeschafft. "Ich hoffe, dass wir mit dieser umfassenden Erweiterung dann zumindest mal für die nächsten zehn Jahre Ruhe haben", meinte Manns. Mit Gesamt-Investitionskosten von 5,7 Millionen Euro sei das Projekt "eine der größeren Aktionen in der Region". Die beschränkt sich allerdings nicht allein auf Konz, wie der TV bereits am 11. Februar berichtete: Die Tawerner werden nach dem Ausbau an das Werk in Könen angeschlossen. Die Kapazität der bestehenden Kläranlage in Tawern reiche wegen der Neubaugebiete nicht länger aus, weiß Stefan Oberbillig, Werkleiter der Verbandsgemeindewerke Konz. "Auch das Klärwerk Saarmündung hat seine Leistungsgrenze erreicht und verkraftet mittelfristig keine Einwohnerzuwächse." Im Auftrag der VG-Werke wurde in einer Machbarkeitsstudie untersucht, ob eine Erweiterung des Werks in Tawern, ein Neubau oder eine Überleitung aus dem Ortsgebiet Tawern nach Konz am rentabelsten ist. 5,7 Millionen Euro werden investiert

Die Erweiterung des Klärwerks Saarmündung, gekoppelt mit einer Überleitung der Abwässer aus Tawern, habe sich unter wirtschaftlichen und technischen Gesichtspunkten als die beste Lösung erwiesen. Ein Teil der Leitungen von Tawern nach Konz sei bereits gelegt, informiert Stefan Oberbillig. Im Werk an der Saarmündung müssten zudem jedoch noch Zuleitungen und Anschlüsse umgerüstet werden. Tawern werde erst geschlossen, wenn alle Leitungen verlegt seien. Nach Abschluss der Erweiterungsarbeiten könne ein Bemessungswert von 50 400 Einwohnerwerten zu Grunde gelegt werden. Mit 3,6 Millionen Euro schlage der Ausbau an der Saarmündung zu Buche. 2,1 Millionen Euro koste der Anschluss der Tawerner an das Könener Werk. "Ich bin sehr dankbar, dass wir vom Land in dieser Entscheidung so gut unterstützt wurden", lobte Manns. Für 60 Prozent der Kosten gewähre Rheinland-Pfalz ein zinsloses Darlehen. Über Abwassergebühren finanzieren die Bürger der VG das Projekt mit. Oberbillig: "Bis Ende 2005 läuft eine gestaffelte Gebührenerhöhung. Bislang ist nicht vorgesehen, die Gebühren darüber hinaus anzuheben."

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