Bis in den Herbst wird rangeklotzt

SCHWEICH/TRIER. Nach den Osterfeiertagen beginnt die zweite Sanierungsphase auf der A-602-Hangbrücke bei Schweich. Ein heißer Stausommer rund um das Autobahndreieck Moseltal ist also garantiert. Allerdings wird die beauftragte Baufirma heftig ranklotzen, denn der Spruch "Zeit ist Geld" kann bei diesem Projekt wörtlich genommen werden.

Aus Richtung Trier kommende Autofahrer sahen sich schon am Dienstagnachmittag mit der Stausituation konfrontiert: Gegen Mittag war auf dem Abschnitt zwischen der Ausfahrt Kenn und der Auffahrt zur A-1-Richtungsfahrbahn Saarbrücken/Kaiserslautern die rechte Spur gesperrt worden, um die gelben Baustellenmarkierungen auftragen zu können. Gegen 17 Uhr bildete ich vor dem Engpass ein erster langer Stau, der gegen 19 Uhr die B 52 bei Ehrang erreichte. Währenddessen lief der Betrieb auf der Gegenfahrbahn in Richtung Trier noch ungestört auf zwei Fahrspuren. Engpass in beiden Richtungen

Doch ab dem heutigen Donnerstag ist auch damit Schluss, denn nun wird der von der A 1 kommende Verkehr auf die Überholspur der Gegenfahrbahn geleitet. Das bedeutet, dass für die rund 50 000 Fahrzeuge, die täglich die Schweicher Hangbrücke benutzen, in jede Richtung nur noch eine Spur zur Verfügung steht. Geleitet und beaufsichtigt wird die Sanierung von der Autobahnmeisterei in Schweich. Deren Leiter Walter Druckenmüller blickt auf die Erfahrungen aus der ersten Bauphase im vergangenen Herbst zurück und meint: "Besonders in den ersten Tagen sind Staus mit bis zu 30 Minuten Wartezeit nicht ausgeschlossen. Danach dürfte sich das Verkehrsaufkommen wie schon im letzten Jahr wieder entzerren, weil viele Pendler ihre An- und Abfahrtszeiten der neuen Situation anpassen werden." Mit den stärksten Behinderungen rechnet Druckenmüller an Werktagen von 7 bis 8 Uhr in Richtung Trier. Im vergangenen Herbst bildeten sich auf der A 1 vor dem Autobahndreieck Moseltal drei bis fünf Kilometer lange Staus. Auch dürfte die Ausweichroute über Schweich dieses Mal noch weniger eine Alternative sein als 2005. Grund: Auf der L 141 am nördlichen Schweicher Ortsausgang wird gerade der Kreisel für die neue Entlastungsstraße gebaut. Nach dem Stichtag wird es teuer

Der Verkehr muss die Baustelle über eine enge Behelfsumgehung passieren. Der große Stau am Morgen ist auch dort programmiert. Dieser Zustand wird noch einige Monate Bestand haben. Dazu Druckenmüller: "Wegen erheblicher Probleme mit maroden Betonelementen auf der Brücke konnte die ursprüngliche Bauzeit von fünf Monaten nicht eingehalten werden. Vertraglicher Stichtag für die Fertigstellung ist nun der 17. November." Um aber die Dauer der Behinderungen auf A 1 und A 602 möglichst einzugrenzen, wurde dem beauftragten Straßenbauunternehmen aus dem bayerischen Neumarkt "Dampf gemacht". Der Vertrag mit dem Unternehmen enthält eine Malus-Bonus-Klausel: Wird die Firma nicht bis zum 17. November fertig, zahlt sie für jeden weiteren Tag 2000 Euro. Umgekehrt gibt es für jeden eingesparten Tag vor Fristende einen fetten Bonus. Druckenmüller: "Ich gehe davon aus, dass die ihre Prämie abholen wollen und deutlich vor dem 17. November fertig werden. Die notwendige Kapazität und das Know-How haben die dazu." In der nun beginnenden zweiten Sanierungsphase werden die maroden Fahrbahnen des 30 Jahre alten Brückenbauwerks mitsamt den Randstreifen, Geländern und Leitplanken von Grund auf erneuert. Die Länge der zu sanierenden Fahrbahnen beträgt etwa 600 Meter. Die Gesamtfläche umfasst rund 13 000 Quadratmeter. Die reinen Baukosten betragen 2,5 Millionen Euro. Hinzu kommen 300 000 Euro für die Verkehrssicherung während der Bauzeit. Wie ist Ihre Meinung zum Thema? Schreiben Sie uns. Ihre Zuschrift sollte maximal 30 Zeilen à 30 Anschläge lang sein und bis heute, 14 Uhr, vorliegen. Fax: 7199439; E-Mail: echo @volksfreund.de

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