Bis zum Abitur unter einem Dach

Einen gemeinsamen Standort haben sie jetzt schon, doch ab August 2010 sind sie auch eine Einrichtung: die Saarburger Haupt- und Realschule. Denn dann startet die erste Klasse der integrativen Realschule plus ins neue Schuljahr.

 Frischer Wind weht ab 2010 in der Saarburger Hauptschule. Ab August wird dort eine integrative Realschule plus entstehen. TV-Foto: Constanze Junk

Frischer Wind weht ab 2010 in der Saarburger Hauptschule. Ab August wird dort eine integrative Realschule plus entstehen. TV-Foto: Constanze Junk

Saarburg. Dass Saarburger Schüler an die Gesamtschule Orscholz abwandern, soll ab August 2010 der Vergangenheit angehören. Denn dann startet die Realschule plus in integrativer Form am Schulzentrum Saarburg (der TV berichtete). Das rheinland-pfälzische Bildungsministerium hatte im Oktober sein O.K. für den Start der neuen Schulform gegeben.

Die Pläne der Haupt- und Realschule, zu einer Integrierten Gesamtschule (IGS) zu verschmelzen, waren zuvor abgelehnt worden. Anfangs zum Unmut der Beteiligten. Doch Georg Schmitt, Rektor der Realschule, und Josef Brittnacher, Rektor der Hauptschule, zeigen sich nun zufrieden mit der Saarburger Lösung.

Da die Berufsbildende Schule Saarburg (BBS) die Option auf ein Wirtschaftsgymnasium bekommen hat, kann das Schulzentrum in Zukunft anbieten, die Schüler bis zum Abitur am Standort zu unterrichten. "Somit ist das eigentliche Ziel der Integrierten Gesamtschule so gut wie erreicht", erklärt Schmitt. Geplant ist, im Sommer mit einer fünfzügigen Realschule plus zu starten. Dabei sollen außerdem im Idealfall zwei bis drei Ganztagsklassen entstehen.

Der TV hat die wichtigsten Eckpunkte der neuen Realschule plus in Saarburg aufgelistet:

Aufbau der integrativen Realschule plus: Schüler, die sich bislang für die Hauptschule angemeldet hätten, und Realschüler werden gemeinsam in einem Kurssystem unterrichtet. Die Kinder werden nach ihren Stärken aufgeteilt. Die Klassenstärke liegt bei 25 Schülern. Optionale Abschlüsse sind die Berufsreife nach der neunten Klasse oder die mittlere Reife nach Abschluss des zehnten Schuljahres.

leistungsbezogene Förderung: Ziel ist es, Kurse in unterschiedlichen Niveaustufen einzurichten. Dabei sollen sowohl leistungsstarke als auch leistungsschwache Schüler in Fächern wie Mathematik, Deutsch und Englisch gefördert werden.

Unterstufe: Vom fünften bis zum siebten Schuljahr werden die Schüler gemeinsam unterrichtet. Vom fünften zum sechsten Schuljahr gibt es keine Versetzung. Im siebten Schuljahr werden die Schüler je nach Leistungsstärke Ober- und Unterkursen zugeordnet. Sie entscheiden sich weiterhin für ihr Wahlpflichtfach.

Mittelstufe: Von der siebten zur achten Klasse findet keine Versetzung statt. Die Schüler können wählen, ob sie sich in Richtung mittlere Reife oder Berufsreife orientieren. Schüler, die im achten Schuljahr noch nicht in eine bestimmte Richtung tendieren, werden ein weiteres Jahr in einem integrativen Kurs unterrichtet. Sie besuchen sogenannte Unter- und Oberkurse. Im neunten Schuljahr muss die Entscheidung der Abschlussart fallen.

Ganztagsklassen: Auch in der Realschule plus sollen Ganztagsklassen angeboten werden. Dabei gibt es jedoch eine grundlegende Änderung. Am Nachmittag werden nicht nur Arbeitsgemeinschaften und Hausaufgabenbetreuung angeboten, sondern auch Schulstunden wie Sport oder Förderunterricht Deutsch sollen dann auf dem Stundenplan stehen.

Chorklasse: Ähnlich einer Bläserklasse sollen die Schüler in der Chorklasse speziell im musischen Bereich gefördert werden, an schulinternen Projekten wie Musicals und Ähnlichem mitarbeiten.

Wahlpflichtfächer: Die integrative Realschule plus wird ab dem sechsten Schuljahr sogenannte Wahlpflichtfächer anbieten. Die Schüler können dabei einen weitern Schwerpunkt in ihrer Ausbildung setzen. Auf dem Lehrplan stehen in der sechsten Klasse Technik und Naturwissenschaft (TuN), Wirtschaft und Verwaltung (WuV) und Hauswirtschaft und Sozialwesen (HuS) oder Französisch als zweite Fremdsprache. Ab dem siebten Schuljahr müssen die Schüler sich festlegen, welches Fach sie verpflichtend belegen wollen.

Berufsvorbereitung: In der neunten Klasse werden ein Betriebspraktikum und ein Praxistag angeboten.

Bei einem Infoabend stellen die Schulen am Montag, 11. Januar, 19.30 Uhr, das Konzept vor. Am Montag, 1. Februar, findet von 13.30 Uhr bis 16 Uhr ein Tag der offenen Tür statt.

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