Bläst das Saxophon und führt die Chronik

SERRIG. Chronist und Baritonsaxophonist Karl-Heinz Jäger sammelt jeden Zeitungsartikel über den Musikverein Serrig. Rund 2500 Seiten dokumentieren inzwischen die Vereinsgeschichte.

"Ich glaube nicht, dass es einen Verein in der Umgebung gibt, der solch eine Chronik aufweisen kann", sagt Karl-Heinz Jäger. Seit 15 Jahren sammelt er jeden Zeitungsartikel über den Verein. Zu Beginn seiner Tätigkeit als Chronist machte er Ordner aus vergangenen Tagen ausfindig. Mit dem Jahr 1904, der Gründung des Vereins, beginnen die ersten Seiten, auch wenn es sich dabei um Zeitzeugen-Berichte handelt. Denn die Aufarbeitung der Vereinsgeschichte wurde wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg begonnen. Heute beläuft sich die Sammlung auf 22 dicke Ordner, in denen 2500 Seiten abgeheftet sind. Sorgfältig trägt Karl-Heinz Jäger alle Zeitungsausschnitte, Bilder und Schriftstücke zusammen, beschriftet sie und klebt sie ein. "Es ist eine heillose Arbeit", berichtet er. "Aber ich mache das sehr gerne." Seit 51 Jahren ist Karl-Heinz Jäger Mitglied im Serriger Musikverein. "Ich war damals 14 Jahre alt, als ich dem Verein beitrat", erinnert er sich. Unvergessen sind bis heute die sonntäglichen Unterrichtsstunden nach der Christenlehre beim Dirigenten. Das war sozusagen der Beginn seiner Vereinslaufbahn: So war er bereits und über lange Jahre Zweiter Vorsitzender des Vereins. Nicht nur im Blasorchester, sondern auch in der Tanzkapelle "Dorfmusikanten" bläst er das Saxophon. Vor zehn Jahren wurde Karl-Heinz Jäger zum Ehrenmitglied ernannt. Im vergangenen Jahr konnte der Musiker des Blasorchesters Doppeljubiläum feiern. Denn seit der Hälfte des 100-jährigen Bestehens des Vereins ist Karl-Heinz Jäger als Musiker dabei. So erhielt er aus diesem Anlass den Ehrenbrief des Landesmusikverbands zur 50-jährigen Mitgliedschaft. Wenn handwerklich etwas zu tun ist, ist Karl-Heinz Jäger ebenfalls zur Stelle. Zum 100-jährigen Bestehen des Vereins fertigte er die Dekoration - 100 gelb bemalte Instrumente aus Styropor sowie die Bühnenausschmückung. Der gebürtige Serriger, der heute in Rente ist, werkelt auch gerne an seinem eigenen Haus, in dem er mit seiner Frau lebt. Mit 65 Jahren steht Karl-Heinz Jäger in der Altershierarchie seines Vereins an zweiter Position. 18 Jahre trennen ihn zum Drittältesten. "Ich könnte der Vater der gesamten Kapelle sein", sagt er scherzhaft. Der Altersunterschied ist für ihn kein Problem: "Der Kontakt zur Jugend tut gut."

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