Blickfang Carport

TRIER. Zum vierten Mal hat der Architektenbeirat des Kreises Trier-Saarburg unter Mitwirkung des Bauausschusses Objekte im Kreisgebiet ausgewählt. Die vier Bauwerke werden im Wettbewerb "Vorbildliches Bauen im Landkreis Trier" ausgezeichnet.

"Der Traum vom freistehenden Einfamilienhaus beschäftigt die Fantasie der Bauherren und Architekten seit Jahrtausenden", sagte Landrat Richard Groß augenzwinkernd bei der Begrüßung zahlreicher Gäste im Sitzungssaal der Kreisverwaltung. 20 Bauobjekte im Landkreis nahm der Architektenbeirat in den vergangenen Wochen unter die Lupe. Hans-Jürgen Stein, Sprecher des Beirates, erklärt, welche Kriterien für die Jury ausschlaggebend waren: "Vielfalt und Originalität, Detailarbeiten und Kleinigkeiten. Wichtig ist auch, wie sich das Objekt in die Umgebung einpasst."Strenge Augen der Juroren


Vier Objekte waren es letztendlich, die unter den strengen Augen der Juroren bestanden. Aus der Tatsache, dass eines der Objekte ein Carport sei, dürfe man nicht schließen, dass demnächst vielleicht auch ein Gartenhäuschen oder eine Hundehütte ausgezeichnet würde, versicherte Groß. Aber immerhin sei auch ein Carport eine wichtige Sache, und schließlich "kann ein Carport auch das ganze Haus versauen".Neben dem Carport der Bauherrin Ulrike Hoffmann, den Architekt Michael Augustin entwarf, würdigte der Beirat den Umbau einer historischen Kirche und Scheune in Oberbillig. Das Gebäude aus dem 16. Jahrhundert gefiel nicht nur durch das neue Erscheinungsbild. Ein anderer Grund für die Nominierung war die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Architektin und Bauherr. Die Architektin Rosa Vollmuth stellte dem Bauherrn, Volker Berens, Aufgaben, Ideen wurden gesammelt, Vorschläge ausgetauscht. Bauherr Berens besuchte entsprechende Kurse und brachte den Lehmputz selber auf.Simone und Axel Bier beauftragten das Architektenbüro Jäger-Henter-Weimann mit dem Bau eines Wohnhauses in Wellen. Die sorgfältige Gestaltung der Innenräume, die Einbindung in die Hanglage, die Grundrissstruktur, ferner die gestalterische Integration der Fensterbänder waren der Jury eine Auszeichnung wert.Nicht weniger angetan war der Beirat vom Neubau eines Wohnhauses in Gusenberg. Joachim Weber, Bauherr und Architekt in Personalunion, löst mit seinem Objekt Erstaunen aus. "Beton und Holz", so begründen die Juroren ihre Entscheidung, "fügen sich in strenger Einfachheit und Ästhetik zu einem Wohnhaus zusammen, das Freiräume schafft, indem es Innen und Außen zueinander in Beziehung setzt." Der meditative Innenhof mit seinem bepflanzten Wasserteich und der Garten mit Terrasse und altem Baumbestand überzeugte den Beirat.Die Nominierungsveranstaltung wird fortgeführt. "Wir werden in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule die diesjährigen und letztjährigen Ausstellungstafeln zum Wettbewerb in verschiedenen Orten des Kreises vorstellen", erklärt Beiratssprecher Stein. Voraussichtlich werde 2004 mit dieser Ausstellung in Konz und Hermeskeil begonnen. Künftig werden die Ausstellungstafeln auch in den anderen Verbandsgemeinden ausgestellt.

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