Bloß keine Monotonie!

TRIERWEILER-SIRZENICH. Turbulente Zeiten hat Leo Klodt erlebt. Ob als Diensthundeführer, in der Leichtathletik oder als Kommunalpolitiker. Er liebt die Herausforderung. Monotonie ist ihm ein Gräuel.

Leo Klodt hat breite Schultern. Die hat er schon häufig gebraucht. In Kriegszeiten ist er in Sirzenich aufgewachsen. Ab seinem zwölften Lebensjahr besuchte er das Max-Planck-Gymnasium in Trier. Den sieben Kilometer langen Schulweg meisterte er morgens und mittags zu Fuß. "In der Aachener Straße musste ich eine Zeit lang mit der Fähre übersetzen, die neue Moselbrücke war zerstört." Nach der mittleren Reife entschied er sich, Maurer zu werden. Später wurde er Bahnpolizist. Eine wichtige Voraussetzung brachte er mit: seine Sportbegeisterung. Ob in der Leichtathletik oder beim Handball - er setzte Akzente. Davon zeugen seine Urkunden. Er ist zu bescheiden, um über große Erfolge ausgiebig zu sprechen. Doch die gab es. "Einmal war ich Landessieger im Kugelstoßen", rückt er heraus. An Jugendmeisterschaften in Kassel und Delmenhorst hat er teilgenommen und heute noch fantastische Bilder an die damalige Zeit im Kopf. Nie vergessen wird er das erste Feuerwerk, das er nach dem Wettbewerb in Kassel gesehen hat. Feldhandball hat er bei der Trierer MJC gespielt. "In den 50er-Jahren gehörten noch elf Männer zu einer Mannschaft und wir haben, wie die Fußballer, auf dem Rasenplatz gespielt", sagt er mit einem Schmunzeln. Dem Sport ist er bis heute treu geblieben. "Jeden Donnerstag trainieren wir im so genannten zweiten Weg." Und: Er wandert gerne. Hier erklimmt er am liebsten Berge. Preisgekrönt war auch die Teilnahme mit seinem Diensthund "Axel", einem Schäferhund, an nationalen und internationalen Leistungswettbewerben für Diensthunde. "1969 wurde Axel Erster in München." Doch eine der größten Herausforderung war, als er 1969 als 34-Jähriger zum Ortsbürgermeister von Sirzenich gewählt wurde. Für die beiden selbstständigen Gemeinden Sirzenich und Trierweiler brachen stürmische Zeiten an. Aufgrund des entstehenden Gewerbegebietes kam es 1971 zu einer Zusammenlegung und nach Neuwahlen war Leo Klodt (Freie Liste) bis 1974 Ortsbürgermeister von Trierweiler. Bis heute setzen die Bürger Vertrauen in den Kommunalpolitiker. 20 Jahre war der Vater dreier Kinder Ortsvorsteher von Sirzenich. "Stolz bin ich, dass wir seit Anfang der 90er-Jahre einen Kindergarten und einen Rasenplatz in Sirzenich haben." Zehn Jahre lang war er Mitglied des Verbandsgemeinderats und ebenso lange Erster Beigeordneter. "Ich brauche die Herausforderung. Monotonie liegt mir nicht", sagt der dreifache Großvater. Und er ist einer, der über den Tellerrand schaut. Viele Länder hat er bereist. In ein paar Wochen sitzt er wieder im Flugzeug. "Ich mache mit meinem Enkel Aleks Urlaub auf Fuerteventura." Demnächst wird er wieder einen Kochkurs besuchen. Da fordert ihn der Haushalt heraus. Auch das nimmt er an.

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