Blutbad auf der Schafsweide

MERTESDORF. Die Bilanz ist erschreckend: Zwölf hochtragende Schafe und vier Zuchtlämmer wurden auf einer Schafweide nahe der Bundesstraße 52, Gemarkung Mertesdorf, von zwei Jagdhunden gerissen. Für den Schäfer Marcel Gorges bedeutet dies einen finanziellen Schaden von fast 3000 Euro.

Gorges war selbst noch Zeuge des blutigen Geschehens geworden. Der Schäfer: "Als ich am Vormittag zu meiner Herde kam, lagen bereits einige Tiere auf dem Rücken. Und die Hunde wüteten noch immer in der verschreckten Herde, bissen sich an den Schafen fest und rissen Fleischstücke aus ihnen heraus."Ein schreckliches Bild sei das gewesen, so Gorges zum TV . Er erinnert sich an zerfetzte Tiere, die aus vielen Wunden bluteten. Die tragenden Schafe hätten in vier Wochen Lämmer geboren.Die Hunde und deren Halter, ein Jagdpächter aus dem Ort, sind dem Schäfer bekannt. Sofort nach dem Vorfall hatte er den Pächter informiert, der dann auch zur Weide kam. Und da noch einige Tiere am Leben waren, bat Gorges den Jäger, sie zu erschießen. "Ich geb' dir ein Messer, dann kannst Du sie abstechen", soll der Jagdpächter gesagt haben. Erst eine Stunde später, nachdem der Jäger seine Waffe zu Hause geholt hatte, habe er die Tiere erlöst. "Die Hunde sind versichert", habe er dann gegenüber Gorges geäußert. Und er soll hinzugefügt haben: "Was willste denn noch. Jetzt bekommst du mal wieder Geld." Gorges spricht von einem "unmöglichen Fall der Tierquälerei". Die Hunde hätten auch schon in Waldrach Hühner und in Kasel Schafe gerissen, weiß er zu berichten. Nach dem Gespräch mit dem Schäfer versuchte der TV mehrfach, den Jagdpächter telefonisch im Festnetz und auf dem Handy zu erreichen. Auch die Bitte um Rückruf hatte keinen Erfolg. Gorges hat die Polizei eingeschaltet. Dem Jagdpächter droht möglicherweise ein Ermittlungsverfahren - zumal die Hunde nicht zu ersten Mal negativ aufgefallen sein sollen.

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