Botschafter mit Vorbildfunktion

SERRIG/OBEREMMEL. (LH) Die Öffentlichkeit feiert einen großartigen Sportler: Gottfried Müller, Teilnehmer bei den Paralympics in Athen, wurde bei einem Empfang seines Serriger Heimatvereins seiner großen Erfolge wegen geehrt.

 Schöne Leistung, große Gratulantenschar: Sportkreisvorsitzender Alfons Steinbach (Sechster von links) gratuliert dem Teilnehmer bei den Paralympics in Athen, Gottfried Müller (Vierter von links) für dessen sportliche Leistungen. Mit dabei Ehefrau Marita (Dritte von links).Foto: Ludwig Hoff

Schöne Leistung, große Gratulantenschar: Sportkreisvorsitzender Alfons Steinbach (Sechster von links) gratuliert dem Teilnehmer bei den Paralympics in Athen, Gottfried Müller (Vierter von links) für dessen sportliche Leistungen. Mit dabei Ehefrau Marita (Dritte von links).Foto: Ludwig Hoff

Weltmeister, dreifacher Europameister, 34-facher Deutscher Meister und dreimaliger Teilnehmer bei den Paralympics, den Olympischen Spielen für Sportler mit Handicaps: Der Ausnahmeathlet Gottfried Müller (45) ist der Star des Radsportvereins "Frei-Weg" Serrig, auch wenn es für den Teilnehmer bei den Paralympics 2004 in Athen nicht ganz für einen Treppchenplatz gereicht hat. Aber immerhin: Der symphatische Mann aus Konz-Oberemmel erreichte nicht nur das olympische Prädikat "Dabei sein ist alles" bei den Spielen in Athen, sondern kam auch mit passablen Platzierungen nach Hause. Seine Platzierungen in den einzelnen Disziplinen: Platz vier im olympischen Team-Sprint (Bahn), Fünfter in der 4000-Meter-Bahn-Verfolgung und Einzelzeitfahren (Straße) und Platz elf im Straßenrennen. Am dichtesten an einem Medaillenplatz war Müller beim Team-Sprint in der Halle, wo ihm nur Sekunden-Bruchteile für die Bronze-Medaille fehlten. Alfons Steinbach, Vorsitzender der Sportkreises Trier-Saarburg, bei dem Empfang: "Ich freue mich und bin stolz darauf, dass unser Verband einen so hervorragenden Sportler hat." Mit den fünf Profis aus den USA, Tschechien, Rumänien und Spanien leistete sich der Radsportler (Müller verlor durch einen Motorradunfall vor vielen Jahren sein linkes Bein) spannende Wettkämpfe. "Die fahren in einer anderen Liga", sagte der Amateursportler und Informationselektroniker im Zivilberuf über seine Kollegen aus dem Profi-Lager. "Nur zu gerne hätte ich eine Medaille geholt", so Müller im Nachhinein doch nicht enttäuscht, da er in Athen immerhin drei deutsche Rekorde aufstellte: "Ich habe alles gegeben." Die Gratulationsliste war lang bei der Feierstunde im Gymnastikraum der Serriger Grundschule - darunter Bürgermeister Günther Schartz, Beigeordneter Bernd Henter, Ortsvorsteher Hermann-Josef Benzkirch, Ortsbürgermeister Franz-Josef Neises (scherzte, "Danke für die hervorragende Leihgabe"), Dechant Klaus Feit, der Vorsitzenden des Radsport-Bezirksverbandes Hans May (Konz) und nicht zuletzt Radsportverein-Vorsitzender Gerd Wagner. Schartz lobte Müller als einen "Botschafter mit Vorbildfunktion" der bewiesen habe, dass ein Sportler trotz körperlicher Behinderung zu außergewöhnlichen Leistungen fähig sei. Müller habe der "ganzen Region einen großen Dienst erwiesen", kommentierte der VG-Chef zusammenfassend. Ob nach Atlanta (1996), Sydney (2000) und Athen (2004) nun endgültig Schluss sei mit Olympia, diese Frage ließ Müller offen. Vielleicht ist er wieder dabei bei den Spielen, 2008 in Peking.

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