Die Reise zur "very nice Insel in the Mittelmeer" entpuppt sich für die beiden Stewardessen als Herausforderung. Flugbegleiterin Claudia hat sich deshalb "aufgemerkelt" und sieht sich prompt der kinderhassenden Psychologin Britta Mies-Schnake gegenüber, die ausgerechnet auf der Suche nach ihrer Tochter ist. "Urlaub mit Kind - das ist doch ein Widerspruch in sich", wettert die resolute Soziopathin, gespielt von Anke Brausch. Im fliegenden Wechsel schlüpft Claudia Thiel in die Rolle der Eifeler Bäuerin Christel Müller aus Kalenborn-Scheuern, die sich nach dem Start um eine Stelle als Stewardess bewirbt ("Ich wollte schon immer Saftschubse werden"), beim Einstellungstest aber kläglich scheitert: Devisen sind für sie Weiden, auf denen in der Heimat Kühe grasen, und Hamlet war doch einer der zwölf "Komposteln" aus der Bibel. Ganz anders und vor allem wesentlich selbstsicherer präsentiert sich die kleine Göre Tineke, die die Mitreisenden nicht nur mit eigenwilligen Biologie-Kenntnissen zu beeindrucken versucht, sondern prompt auch ihre Kandidatur für das Amt der Bundeskanzlerin ankündigt. Unter dem Wahlkampfmotto "Isch wäl Tineke" will sie eine rosa Liste gründen, der sich ihren Vorstellungen nach auch Klaus Wowereit sofort anschließen müsste. Zwischendurch sinnieren die beiden Flugbegleiterinnen am liebsten übers andere Geschlecht ("Männer glauben auch gleich alles. Ich fühle mich schauspielerisch so unterfordert") und beziehen auch das Publikum spontan mit ein. Stewardess Anke erklärt den Passagieren daraufhin ihre ganz eigene Wirtschaftstheorie, der zufolge Rauchen der Gesellschaft einen großen Dienst erweise: "Wenn ich dadurch krank werden sollte, wird doch eine Stelle frei. So schaffen Raucher unzählig viele Arbeitsplätze." Turbulent wird es, als die Prostituierte Mandy (gespielt von Claudia Thiel) während des Fluges ankündigt, eine Auslandsfiliale in Mallorca eröffnen zu wollen: "Man muss ja mit der Globalisierung Schritt halten - bei mir gibt's jetzt auch eine Happy Hour und besonderen Seniorenrabatt."Kalenborn-Scheuern kennt sowieso kein Mensch

Mit anhaltendem Applaus quittierten die rund 200 Zuschauer auch den kläglichen Versuch der Eifeler Bäuerin Christel Müller, mit einer Videobotschaft bei der Fernsehsendung "Nur die Liebe zählt" endlich den Mann fürs Leben zu finden. Stewardess Anke gibt der Verzweifelten professionelle Tipps: Statt der Hobbies "Batiken, Wallfahren und Kartoffeln schälen" sollte die Bäuerin doch lieber "Nackttanzen" angeben. "Und sag, Du kommst aus Paris. Kalenborn-Scheuern kennt sowieso kein Mensch." Im Versuch, möglichst lasziv zu wirken, schwingt sich die Bäuerin im Bademantel in mehreren Anläufen auf zwei Stühle - eine wackelige Angelegenheit. Tosender Applaus des Publikums - pardon, der Passagiere - als es ihr endlich gelingt, eine zweifelhafte Videobotschaft mit Hilfe der Stewardess fertig zu stellen. Die Landung scheint geglückt, die Passagiere sind heil am Boden angekommen. Und auf die Stewardessen wartet schon der nächste Flug.