Damit die Gästezahlen weiter steigen

KASEL. "Der Tourismus ist für uns ein wichtiger Entwicklungssektor", findet Bürgermeister Bernhard Busch. Zentrales Thema für die positive Entwicklung des Tourismus in der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer ist der neue Radweg zwischen Ruwer und Hermeskeil. An seiner Wegstrecke wird die Tourist-Information in Kasel entstehen.

Die Pläne für die zukünftige Touristinformation weisen ein etwa 75 Quadratmeter großes Gebäude am Rande des Weinguts von Nell in Kasel aus.Lage: Man fällt fast über das neue Büro

Dort wird Günther Schuh, Verkehrsamtsleiter der Verbandsgemeinde Ruwer - vermutlich mit einer Halbtagskraft - seine Geschäfte aufnehmen. Und zwar in einem schieferbedeckten Neubau, der über eine innovative Heizungsanlage verfügt, einen Ofen, der mit Alkohol betrieben wird und als "Nichtraucher" ohne Schornstein auskommt - eine Idee von Bürgermeister Bernhard Busch. 180 000 Euro wird die Baumaßnahme kosten, für die das Land laut Busch einen Zuschuss von 70 Prozent signalisiert hat. Aber zuerst müssen Anträge gestellt werden - die Eröffnung der Tourist-Information ist zeitgleich zur Inbetriebnahme des Radwegs im nächsten Sommer angepeilt. In Kooperation mit der Familie von Nell soll unmittelbar am zukünftigen Radweg das Gebäude entstehen, daneben das in den Räumen des früheren Kaseler Hofs neu gebaute Restaurant mit Beherbergungsmöglichkeiten. Busch: "Verkehrstechnisch ist die Tourist-Information in Kasel optimal eingebunden, man fällt fast drüber." 18 200 Bürger hat die VG Ruwer, 35 000 Übernachtungsgäste werden jährlich gezählt. Die Tendenz ist bei beiden Zahlen steigend. "Spitzenreiter bei den Übernachtungen ist Mertesdorf", weiß Schuh - bedingt durch zwei große Hotels. Am landesweiten Informations- und Reservierungssystem nehmen erst wenige Betriebe in der VG teil, doch Busch und Schuh hoffen auf künftig mehr Interesse der Hoteliers.Note "sehr gut" für die Gastronomie

Gastronomisch stufen Schuh und Busch die VG Ruwer im Restaurantbereich als "sehr gut" ein. Nur in Waldrach, wo mehr als 2000 Einwohner leben, werde die Gastronomie in den letzten zehn Jahren "systematisch herunter gefahren" - teilweise ein Problem des Generationswechsels, vermutet Busch. Er hofft darauf, mit dem Umzug der 45-köpfigen Verwaltung nach Waldrach einen gastronomischen Schub auszulösen. Neben der touristischen Zweigeteiltheit der VG Ruwer - zur Mosel und zum Hochwald hin - dient der Wein als "touristisches Alleinstellungsmerkmal". Eine neue Broschüre und einheitliche Plaketten von Weinanbau treibenden Betrieben, die Mitglied im Verein Ruwer-Riesling e.V. sind, sollen helfen, den Bekanntheitsgrad der Betriebe zu erhöhen. Dazu verfügt die VG Ruwer über renommierte Weingüter, die mitunter weltweiten Ruf genießen. "Die VG ist viel zu klein, um in der Sinfonie der Mitbewerber wahrgenommen zu werden", glaubt Busch und setzt auf Synergieeffekte. Dazu zählen in erster Linie der Ausbau des 48 Kilometer langen Radwegs von Ruwer nach Hermeskeil und die Erarbeitung eines touristischen Gesamtkonzepts mit den umliegenden Verbandsgemeinden und Gemeinden. "Die Zusammenarbeit mit ihnen ist gut", betonen Busch und Schuh. Gemeinschaftsprojekte sind beispielsweise die neue, gemeinsame Wanderkarte. Die Wanderwege in der VG Ruwer gelten als die "Renner" im Angebot. Weitere touristische Höhepunkte sind die ADAC Deutschland Rallye, das Feller Bergrennen und das Osburger Dorf- und Heimatfest, das Besucher "aus halb Rheinland-Pfalz" anzieht (Busch). Und noch einen Hit bietet die Verbandsgemeinde Ruwer im Sommer an: Das derzeit in Sanierung begriffene Freibad in Mertesdorf wird am 14. Juli eröffnet.

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