Das Engagement der Bürger zahlt sich aus

BEKOND. Besonderen Charme entfaltete Bekond auch am dritten und letzten Tag seines großen Jubiläumsfestes. Einwohner öffneten ihre Häuser, Scheunen und Werkstätten, um historisches Leben lebendig werden zu lassen.

Sonntagmittag in Bekond: In Kleidung aus der "guten alten Zeit" und mit vielen Fundstücken aus Kellern und Speichern illustrieren Bürgerinnen und Bürger das oft mühsame Alltagsleben ihrer Vorfahren. Petra Loch beispielsweise hat sich mit Frauen aus ihrer Straße am Brunnen zum Wäsche waschen eingefunden. Mit roten Händen rubbelt sie altes Leinen übers Waschbrett. "Bis heute morgen habe ich nicht gewusst, wie man das macht", erzählt sie. Einen Steinwurf weiter schnurren Spinnräder. Währenddessen vergnügen sich die Kinder mit alten Spielen wie Ringe- oder Dosenwerfen. Staub und Dampf wehen um die Gemäuer des Bekonder Schlosses. Dort sind eine Dreschmaschine und der Bekonder "Krumperndämper" im Einsatz. Die Kartoffeln finden reißenden Absatz. Wer vom Staub Durst bekommen hat, kann Apfelsaft pressen und ihn direkt probieren. Für kühles Nass von oben sorgt eine historische Feuerwehrübung. "Das muss ein bisschen flotter gehen, Jungs. Pumpt schon, eins, zwei, drei, vier," feuert der Feuerwehrhauptmann seine Truppe an. Plötzlich erklingen Leierkastenmelodien. Friedchen Lamberti und Anni Schilling begleiten mit ihrer bunten Drehorgel eine in die schwarze Sonntagstracht gehüllte Hochzeitsgesellschaft. "Das Dorf hat bei der Vorbereitung viel Spaß gehabt. Alt und Jung haben zusammen geplant", erzählt Ex-Krumpernkönig Michael Morbach. "Erstaunlich, was die älteren Einwohner noch alles zusammentragen konnten". Überall laden mit Speisen und gute Tropfen aus den Winzerkellern zum Verweilen ein. Hausgemachte Produkte und Flohmarktartikel stehen zum Verkauf. Für Stimmung sorgt ein umfangreiches musikalisches Rahmenprogramm. Kunstfreunde kommen im Schloss auf ihre Kosten. Das barocke Kleinod beherbergt Holzschnitte und Handzeichnungen von Werner Persy sowie Gemälde und Zeichnungen von Adolph Steines. Tausende von Besuchern genießen die Vielfalt des Angebots. "Das haben die Bekonder richtig toll gemacht", lobt eine Besucherin. Auch das Wetter spielt mit. Sonnenschein bringt die historische Atmosphäre vor der Kulisse der schön restaurierten Häuser gut zur Geltung. Bekond beweist, dass es stilvoll zu feiern versteht.

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