Das Leiwener (Bruch-)Pilotprojekt

Warum sollten nutzlos in der Sonne liegende Weinbergsbrachen nicht sinnvoll zur Sonnenenergie-Erzeugung genutzt werden, zumal, wenn sie versteckt liegen und das Landschaftsbild durch die Umnutzung nicht beeinträchtigt wird?

Ein naheliegender Gedanke, für den sich entlang der Mosel eine Fülle von Möglichkeiten ergeben hätte. So sahen es auch die Leiwener und freuten sich, in ihrem Seitental "Auf Kampel" eine entsprechende Fläche präsentieren zu können. Sonnenstrom statt unrentabler Weinanbau - ein Pilotprojekt für das ganze Land sollte es werden. Eine einleuchtende Idee, doch müssen in Deutschland und in der EU gute Ideen auch mit der Gesetzgebung übereinstimmen. Schon beim Leiwen-Besuch von Umweltministerin Margit Conrad im April fehlte es nicht an entsprechenden Hinweisen. Zwar gab die Ministerin damals ihrer "Begeisterung über den örtlichen Fotovoltaik-Enthusiasmus Ausdruck", doch ließ sie dieser Eloge einige sibyllinische Worte zur rechtlichen Situation folgen. Was sie dabei andeutete: Auch das Gelände "Auf Kampel" ist mit versteckten Paragrafen-Fußangeln gespickt. "Zu viel davon - ein unsicheres Terrain", meinte der Investor und wandte sich zum Gehen. Nun will er im Wald bei Riol Strom aus Sonnenlicht produzieren, während der noch ausgewiesene Restbereich im Leiwener Seitental nur als Option im Flächennutzungsplan behalten wurde. Das einstige Pilotprojekt mutiert damit zu einer "normalen" Fotovoltaikanlage, und Hunderte von potenziell geeigneten Weinbergsbrachen dürfen weiter im Dornröschenschlaf vor sich hin träumen. f.knopp@volksfreund.de

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