Das Mühlrad soll sich wieder drehen

KONZ-NIEDERMENNIG. Die alte Ölmühle in Niedermennig liegt einigen Konzern am Herzen. Auch Dieter Klever, Ortsvorsteher des Tälchens, macht sich für die kontinuierliche Restaurierung der historischen Stätte stark. Im Ortsbeirat war das Konzept für den Ölmühlenteich Thema.

Ziemlich verwaist liegt die alte Ölmühle abseits des Ortseingangs Niedermennig. Über einen ausgetretenen Feldweg gelangen Interessierte nach wenigen Metern zu der seit Jahrzehnten still gelegten Mühle. Zur Blütezeit der Mühlenbetriebe in der Region hatte die Niedermenniger Familie Heinrich Müller die Mühle 1849 errichtet. Damals war sie die vierte, vom Menniger Bach betriebene Mühle und mit rund acht mal acht Metern für damalige Verhältnisse eher bescheiden dimensioniert.1967 war endgültig Schluss

Ab 1943 stand das Räderwerk der Mühle allerdings eine Zeitlang still. 1949 wurde die Mühle restauriert und wieder in Betrieb genommen. 1967 war dann endgültig Schluss mit dem Mühlenbetrieb. Im Dezember 1990 kaufte die Stadt Konz das historische Anwesen. Seit 1999 kümmert sich der Heimat- und Verkehrsverein Tälchen um die Mühle und versucht, sie vom Verfall zu bewahren und so weit es geht zu sanieren. So sind inzwischen Dach, Boden und Fenster neu gemacht und ein Steg zur Mühle gebaut worden. Ein neues Mühlrad - wenn auch aus Stahl und nicht aus Holz - ziert seit 2000 die Außenwand. "Und im August vergangenen Jahres haben wir die Tür renoviert", erzählt Erwin Zimmer, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins. Seit vielen Jahren schon bestehe zudem der Wunsch, den früher zur Mühle gehörenden Teich wieder frei zu legen. Der war nach dem Ende des Mühlenbetriebs abgelassen und Jahre später verfüllt worden. Ursprünglich hatte er eine Fläche von 1100 Quadratmetern und fasste rund 900 Kubikmeter Wasser. Gespeist wurde der Teich aus dem Mühlenbach. "Eine Mühle ohne Wasser und ohne ein Mühlrad in Bewegung zu zeigen, ist einfach schlecht", meint Ortsvorsteher Dieter Klever. "Der Teich gehört unbedingt dazu und sollte wieder hergestellt werden." Das wollen Stadt, Gemeinderat und Heimatverein vorantreiben. Der Stadtrat Konz hatte in einer Sitzung Mitte November vergangenen Jahres bei einer Gegenstimme und fünf Enthaltungen dafür gestimmt, Mittel des Investitionsstocks zu beantragen, um die Ölmühle vollständig zu restaurieren (der TV berichtete). Rund 74 000 Euro wurden dafür veranschlagt. Die Konzeption für die Wiederherstellung des Teichs, mit der das Ingenieurbüro Bambach u. Gatzen beauftragt war, stellten die Fachleute nun im Gemeinderat vor. An seiner ursprünglichen Stelle, gleich neben der Mühle, soll der Teich wieder ausgehoben werden und mit 500 Kubikmetern Wasser gefüllt werden. Gespeist würde er vom daneben laufenden Bach, von dem ein Abzweiger gelegt werden soll. "Wasser zieht die Leute an"

Über eine hölzerne, etwa 20 Meter lange Rinne soll das Wasser zum Mühlrad fließen und dieses in Bewegung setzen. "Der Teich muss verdichtet werden, so dass an keiner Stelle mehr Wasser ausdringt. Das ist eine aufwändige Arbeit und kostet entsprechend Geld", erklärt der Ortsvorsteher die hohen Kosten. Für gerechtfertigt halten Klever und Zimmer die Investition allemal: "Langfristig kriegt das Tälchen damit ein Highlight. Denn Wasser zieht Leute an, das haben schon ähnliche Investitionen in Kell und Biersdorf gezeigt", meint Klever. "Das ist die einzig übrig gebliebene Mühle in der gesamten Region", unterstreicht Erwin Zimmer. Ob und wann die Mühle allerdings weiter renoviert wird, steht derzeit noch in den Sternen. Dieter Klever: "Die Förderung aus dem Investitionsstock ist von der Stadt beantragt. Wenn die bewilligt ist, hat die Stadt zugesagt, 50 Prozent zuzuschießen. Aber bei der momentanen allgemeinen Finanzsituation können wir leider nicht sagen, ob und wann das Geld fließt."

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