Das Rathaus als Bühne

WALDRACH. (dis) Das Rathaus der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer in Waldrach ist seit der Dienstaufnahme der Verwaltung zu einer Plattform für die heimischen Künstler geworden und übernahm selbst die Koordination der Ausstellungen.

 Bürgermeister Bernhard Busch (links) und Hermann Jodes freuen sich über den großen Erfolg bei den Ausstellungen im neuen Rathaus. Foto: Dietmar Scherf

Bürgermeister Bernhard Busch (links) und Hermann Jodes freuen sich über den großen Erfolg bei den Ausstellungen im neuen Rathaus. Foto: Dietmar Scherf

Kahle, weiße Wände würden die Besucher in den Fluren, Büros und dem großen Saal vorfinden, hätte Innenarchitektin Marianne Rummel (Mertesdorf) nicht schon während der Bauzeit eine ausgezeichnete Idee gehabt. "Mit der Ausstellung von Exponaten wollte ich langfristig auf die Raumgestaltung mit einwirken", sagt sie. Auf dieser Plattform sollte ein ständiger Wechsel von Ausstellungen geschaffen werden. Ein kulturelles Zentrum ist dadurch in den letzten Monaten gewachsen. Zunächst waren die Werke, angefangen von Gemälden über Fotografien bis hin zu Skulpturen, ausschließlich weiblicher Künstler zu bewundern. "Ein Schock für die Männerwelt im Ruwertal", hieß es damals. Doch auch die Herren sollten ihre Gelegenheit erhalten. Einer von ihnen war der 68-jährige Hermann Jodes aus Pluwig. "Vor etwa acht Jahren begann ich, mich der Malerei zu widmen. Umso mehr hat mich die Möglichkeit zur Ausstellung meiner Werke gefreut." Sein Können in der Aquarellmalerei hat er in einem Kurs erlernt, sich vieles angelesen und fleißig probiert. Jodes, in Pluwig als ehemaliger Bürgermeister, Beigeordneter, einstiger Vorsitzender im Männergesangverein und Sportler kein Unbekannter, will nochmals im Rathaus ausstellen. Dann aber mit modernen Werken und kräftigen Farben, die er mit einer neu begonnenen Spachteltechnik geschaffen hat. Bei Bürgermeister Bernhard Busch stößt dieser Wunsch auf offene Ohren. "Gerne geben wir unsere Wände auch nochmals für Künstler frei", verspricht Busch, der vom Zuspruch der Besucher angetan ist. "Nein, wir wollen kein Formular und auch keine Beratung", heißt es dann, "wir wollen uns nur die Ausstellung anschauen". Zur Zeit nutzt der Künstler Herbert Lauer aus Kasel die rund 300 Meter langen Schienen, um seine Kunstwerke für die Öffentlichkeit aufzuhängen. Damit wird der Idee, heimischen Künstlern eine Gelegenheit zu geben, Rechnung getragen. Ab 5. Juni wird Projektleiter Rolf Weiland aus Gutweiler eine Ausstellung präsentieren, bei der die VG Ruwer Projektpartner im Rahmen der Veranstaltung "Luxemburg und Großregion - Kulturhauptstadt Europas 2007" ist. Bei der Ausstellung "Bezugspunkte-übergrenzend/art2007plus" präsentieren sich Künstler aus Luxemburg, Rheinland-Pfalz, Lothringen, Saarland und Wallonien-Belgien in Waldrach.

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