Das gibt es nur in Ensch

ENSCH. (ka) Arno Lentes aus dem Spieles ist Feuerwehrmann mit Leib und Seele. Daran hat sich auch nichts geändert, seitdem er mit 60 Jahren den aktiven Dienst quittiert hat. Im Gegenteil. Nach wie vor macht er sich nützlich mit Rat und Tat wann und wo immer er kann.

Geradezu unentbehrlich ist Arno Lentes als nostalgisch gewandeter Feuerwehr-Herold, der nach alter Tradition mit seinem ebenso alten Horn die aktiven Feuerwehrleute zur Übung ruft. Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr war Lentes von 1983 bis 1995. Inzwischen wurde er zum Ehrenwehrführer ernannt. "Schon als 50-jähriger war ich der Ansicht, dass Jüngere ran sollten", meint er rückblickend. Weil das aber nicht so recht klappte, habe er noch einige Jährchen drangehängt. Nach seinem Ausscheiden aus der Wehr kümmert sich der Floriansjünger a.D. speziell um das technische Gerät. Er avancierte zum Geräte- und Maschinenwart. Arno Lentes' ganzer Stolz ist eine TS 8/8 (TS=Tragkraft-Spritze) von 1956, die er repariert und von Grund auf instand gesetzt hat. Zur Freude der Feuerwehrkameraden. "Sie ist voll einsatzbereit", versichert er. Wenn Lentes als hornbewährter Feuerwehr-Herold mit den Wehrleuten durch Ensch zieht, ist das vor allem für Touristen und Feriengäste ein sehens- und hörenswertes Spektakel. Manche Urlauber sind so davon angetan, dass sie um eine Extra-Vorstellung bitten. "Oft genug habe ich für eine Kiste Bier geblasen", sagt Lentes und lacht. Das Horn als Alarmsignal stamme aus der Zeit, als es noch keine Sirenen gab. Sein Horn sei vermutlich an die 100 Jahre alt. Woher es stammt, wisse er nicht. Geblasen habe er es schon während seiner Zeit als Wehrführer. "Als ich zur Feuerwehr kam, war ich auch Mitglied in der Winzerkapelle. Plötzlich hatte ich die Idee mit dem Horn", erinnert er sich. Klar, dass das Enscher Hornblasen nicht nur in der Heimatgemeinde verhallt, sondern weit ins Land hinausschallt. Auch andere Gemeinden interessieren sich dafür. "Aus Trier und Thalfang waren sie hier und wollten wissen, wie es geht", berichtet der Feuerwehr-Rentner. In Thalfang habe er einen ganzen Abend lang unterrichtet. Derweil kann Lentes nicht nur blasen, sondern auch singen. "Ich wäre noch im Kirchenchor, wenn ich nicht Ärger mit den Stimmbändern hätte", sagt er. In der Winzerkapelle Ensch ist er seit 1958 Mitglied. Inzwischen auch Ehrenmitglied. Trompete, Es-Horn und bis vergangenes Jahr die Trommel hießen seine Instrumente. Bei Prozessionen trägt er den Lautsprecher. Auch für die Gemeinde engagiert sich Arno Lentes. Er gehört dem Pfarrgemeinderat an und war vier Jahre im Ortsgemeinderat. Mit der Wartung des Hochwasserschutztores hat er besondere Verantwortung übernommen. "Das alles war und ist ziemlich zeitaufwändig. Besonders als Vorstandsmitglied im Feuerwehrverband war ich sonntags fast nie zu Hause", resümiert Lentes. Ehefrau Theresia indes habe seine "Aktivitäten" nicht nur klaglos ertragen, sondern sie auch noch nach Kräften unterstützt. "Ein Segen, dass ich diese Frau habe", bekennt er.

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