"Das ist der Hammer!"

MORSCHEID. Der Zufall hat Marianne und Thomas Pohl vor sechs Jahren auf die Höhe nach Morscheid verschlagen. Mit den Zwillingen Anabel und Johanna (6) war es ein Leichtes, das ganze Dorf kennen zu lernen.

 Familienglück: Marianne, Thomas und die Zwillinge Anabel und Johanna Pohl fühlen sich in Morscheid wie "immer im Urlaub". Foto: Katja Krämer

Familienglück: Marianne, Thomas und die Zwillinge Anabel und Johanna Pohl fühlen sich in Morscheid wie "immer im Urlaub". Foto: Katja Krämer

Anabel und Johanna toben mit Familienhund Clara im Garten. Der grandiose Weitblick interessiert sie nicht. Aber ihre Eltern. Die Weite, die aufgeschlossene Dorfbevölkerung und das Doppelpack "Natur pur und stadtnah" haben die Pohls in Morscheid heimisch werden lassen. Vor sechs Jahren führte der Zufall die jungen Zwillingseltern aus der schicken Altbauwohnung in der Innenstadt auf's Land. "Ich hatte schon immer einen Zug ins Ruwertal, und die Kinder sollten naturnah aufwachsen", sagt die 38-jährige gebürtige Triererin Marianne Pohl. Ihr Mann, ein Mönchengladbacher ("Das Studium hat mich nach Trier verschlagen") war einverstanden. Eine Wohnungsanzeige im Trierischen Volksfreund führte die Vier nach Morscheid. Erst hatten sie an Kasel oder Waldrach gedacht. Aus dem Ruwertal, die Serpentinen hoch, war es dann Liebe auf den ersten Blick: Die Wohnung stimmte, der Vermieter war nett, das Dorf herrlich gelegen. Als ihr in Felder und Wiesen eingebettetes "Spazierrevier" zum Neubaugebiet wurde, gab es kein Zögern mehr. "Wir bauen!", beschlossen sie. Morscheid mit seiner guten Infrastruktur ("Es ist vom Tante-Emma- Laden bis zum Kindergarten alles da") hatte die Testphase in der Mietwohnung längst mir Bravour bestanden. Die Erzieherin und ihr Mann, ein Hauptschullehrer, hatten während Spaziergängen oft davon geträumt "Im Kirtel" ein Haus zu bauen. Wieder Zufall. "Das ist der Hammer, das sich alles so ergeben hat", strahlt die Mutter vor Glück. Seit zwei Jahren reiht sich das schmucke Holzhaus in eine Vielzahl von Neubauten ein. Rund herum Familien: Spielkameraden für die Kleinen, andere Eltern zum Klönen oder Mit-Anpacken. "Es ist ein sehr gutes Miteinander hier. Wir sitzen uns nicht auf der Pelle, aber es ist immer jemand da", sagt Thomas Pohl. Vergangene Woche hatte die Gemeinde zu einem Treffen von Alt- und Neubürgern eingeladen. "Eine schöne Idee, aber wir brauchen dieses Sprungbrett nicht mehr", sagt Marianne Pohl. Die Spazierfahrten mit der "Doppelkutsche" haben ihr den Einstieg ins Dorfleben enorm erleichtert. Die zweieiigen Zwillinge haben Neugierde geweckt und die junge Mutter schnell mit den Dorfbewohnern "warm werden lassen". Seitdem sind sechs Jahre vergangen. Heute arbeitet Marianne Pohl halbtags, während die Kinder die Grundschule Waldrach besuchen. Mittags holt sie ihre beiden Mädchen ab, und immer noch freut sie sich, wenn sie die Serpentinen hochfährt - nach Hause.

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