"Das ist wie eine große Familie"

FREUDENBURG. Die Liebe zur Live-Musik war es, die Manfred Weber vor mehr als 22 Jahren dazu veranlasste, Konzerte in Freudenburg zu veranstalten. So manche Musiker-Größe hat der 51-Jährige seither auf die Bühne des Ducsaals geholt.

"Die wichtigsten Utensilien in meinem Leben sind immer Plattenspieler und CD-Player gewesen", erzählt Manfred Weber. Kein Wunder, landen doch jährlich bis zu 400 Musik-CDs in seinem Briefkasten. Das Organisieren von Musikveranstaltungen lernte Manfred Weber früh. Bereits als 14-Jähriger stellte er in seinem Heimatdorf Freudenburg Disko-Abende auf die Beine. Das erste Konzert folgte im Alter von 17 Jahren. Heute reist das Publikum aus Saarbrücken oder Luxemburg in die 1600-Seelen-Gemeinde auf dem Saargau, um sich die Musiker-Auswahl von Manfred Weber live anzuhören. Hauptsächlich sind es Blues- und Jazz-Künstler, die im Ducsaal spielen. Rund 50 Musiker und Bands treten pro Saison - zwischen September und Ende Juni - auf. Es ist ein Nischenprogramm, das der Clubchef zusammenstellt. In mehr als 22 Jahren Ducsaal hat Manfred Weber manche "Stars" auf seine Bühne geholt. Tiefen Eindruck habe bei ihm Woodstock-Legende Richie Havens hinterlassen. Ein "besonderes Erlebnis", wie "Manni" Weber berichtet. Stolz mischt sich darunter, wenn er erzählt, dass der Künstler eines von drei Konzerten bei seiner Tour durch Deutschland in Freudenburg gegeben hat. Dennoch gehört viel Idealismus zu seiner Arbeit. "Wenn sich ein Konzert finanziell nicht lohnt, es aber gut war, haut mich das nicht um", sagt der Konzertveranstalter. Im Vordergrund stehe das musikalische Erlebnis. Außerdem schätze er das Gemeinschaftsgefühl zwischen Musiker und Publikum. "Das ist wie eine große Familie", sagt er. Freundschaften seien über die Jahre mit einigen Musikern gewachsen. Doch ist die Tätigkeit als Konzertveranstalter nicht einmal Manfred Webers Hauptberuf: Der gelernte Dekorateur arbeitet als Inneneinrichter. Zudem führt er ein Hotel mit angeschlossener Gaststätte in Freudenburg, in dem sich auch der Ducsaal befindet. Dort steht er manchmal bei Gesellschaften als Koch in der Küche. "Andere bezeichnen mich als Workaholic", verrät er. Da wird dann auch der Urlaub "berufsorientiert eingesetzt", wenn es zum Beispiel nach New Orleans zu einem Festival geht. Derzeit macht er den Segelschein. "Das Segeln soll mein neues Hobby werden", erzählt er. Für den Urlaub, wohlgemerkt.

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