Degenrasseln bei "deftiger Speys"

LONGUICH. (LH) Das Mittelalter lebte noch einmal auf beim Burgfest Alte Burg zu Longuich. "Erobert" wurde das alte Gemäuer von zahlreichen Besuchern. Für die gab es fürstlich "Speys und Trank".

"Es darf von jedem das Fest besucht werden, ohne Ansehen des Standes oder der Person. Ein jeder sich gleichwohl stellen muss unter die Obrigkeit und Gesetzlichkeit der Burg", gab der Herold von Witzlau bei der Eröffnung des Burgfestes Alte Burg zu Longuich die Parole aus. Damit - und auch mit der nächsten - hatten die Gäste kein Problem. "Jedermann ist gehalten, sein Tun so zu richten, dass Bischof und Pfaff' kein Unwill zeigen", so der Herold weiter. Ein vielseitiges und abwechslungsreiches Programm für Jung und Alt hatten Burgherr Franz-Josef Mertes und "Gesinde" vorbereitet. Jan "Rolph von Heidweiler" und Ehefrau "Helene von Holzerode" erfreuten die Gäste mit lieblichem Minegesang. Nachgestellte Kampfszenen gab es mit Ritter Peter von Habenichts samt großem Gefolge. Bei einem Fechtturnier ließen die Ritter die Säbel (Degen) rasseln. Davon war sogar die Weinkönigin der Roemischen Weinstraße, Karin I., begeistert. Schon am Sonntagvormittag öffnete der mittelalterliche Markt mit meist einheimischen Händlern. Nicht nur zuschauen, sondern mitmachen hieß es bei den Ritterspielen. Laben konnte man sich an "deftig Speys" und "fürstlich Humpen Weyns". Doch Vorsicht, es galt die (nicht wörtlich gemeinte) Parole des Herolds: "Die durch kühnen Trunk und fette Speys verursacht Notdurft muss außerhalb der Burgmauern verrichtet werden. Nur Personen unserer hochwohlgeborenen Obrigkeit von Gottes Gnaden haben dafür ein eigen Kämmerlein." Acht Jahre hatte Burgherr Franz-Josef Mertes mit dem beliebten Burgfest pausiert. Jetzt, nachdem das Gesindehaus völlig restauriert und eine neue Junkerstube entstanden ist, soll an alte Traditionen angeknüpft werden. Auch das Übernachtungsangebot (insgesamt 46 Betten) wurde erweitert durch Mägdekammer und Burgfräuleingemach (drei Appartements).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort