Zumindest aus musikalischer Sicht scheint in Freudenburg die Welt in Ordnung: Knapp 45 aktive Mitglieder zählt der Musikverein derzeit, und das bei einem Durchschnittsalter von 23 Jahren. Zudem sitzen die rund 20 Nachwuchsmusiker des Jugendorchesters bereits in den Startlöchern, um mit den "Großen" auf der Bühne sitzen zu dürfen. Damit haben sich die Freudenburger bislang dem allgemeinen Trend entziehen können, denn nicht wenige Vereine klagen über akuten Nachwuchsmangel. Auch was das Interesse für die Blasmusik in der Bevölkerung betrifft, scheint es für den inzwischen über 80-jährigen Musikverein Freudenburg kaum Anlass zur Sorge zu geben. Mehr als 200 Gäste zählten die Musiker beim Frühlingskonzert im Bürgerhaus der Gemeinde. Dazu Roman Laux, zuständig für die Pressearbeit des Vereins: "Mit diesem Zuspruch haben wir nicht gerechnet", erklärte er sichtlich erstaunt. "Wir mussten sogar noch etliche Stühle dazu stellen." Überrascht zeigte sich auch Ortsbürgermeister Bernd Gödert: "Was die Leute vom Musikverein jedes Jahr aus dem Bürgerhaus machen, ist schon erstaunlich."Reise durch alle musikalischen Genres

Nicht weniger erstaunlich war, dass sich die Stimmung in dem improvisierten Konzertsaal bereits vor Veranstaltungsbeginn auf hohem Niveau befand. Lag es an der Vorfreude auf das, was in den folgenden zweieinhalb Stunden zu hören sein würde? Ein Blick ins Programm schien zumindest einige Erwartungen zu wecken: Von der traditionellen Marschmusik über Schlager, Pop, Klassik und das Musical bis hin zu spanischen Trompetenklängen war vieles zu finden, was mit einer Bläserbesetzung machbar ist. "Höhepunkt ist ein Auszug aus dem Musical ‚Tanz der Vampire'", versprach Roman Laux. Punkt 20 Uhr verdunkelte sich der Saal, und das 20-köpfige Jugendorchester betrat die Bühne. Unter Leitung von Volker Biwer präsentierten die Nachwuchsmusiker zwei Stücke: Filmmusik von Harry Potter und eine irische Ballade. Mit viel Beifall zollte das Publikum den jungen Talenten, von denen der Jüngste sieben Jahre alt ist, seine Anerkennung. Dann kamen die "Großen", und die Reaktion der mehr als 200 Zuhörer fiel nicht weniger euphorisch aus. Mit der Auswahl ihrer Stücke hatten Dirigent Mario Puffay und die 45 Instrumentalisten den Nerv des Publikums offensichtlich getroffen. Das Frühlingskonzert nahm der Verein als Anlass, einen alt gedienten Musiker zu ehren. Für 50 Jahre aktive Mitgliedschaft erhielt Rudolf Lorscheider aus der Hand von Matthias Benzschawel, Vorsitzender der Gruppe Obermosel-Saar des Kreismusikverbandes, die Goldene Ehrennadel.