Den Ursprüngen auf der Spur

TABEN-RODT. Den Ursprüngen seiner Wahlheimat Taben-Rodt war Josef Brittnacher über Jahre hinweg auf der Spur. Gemeinsam mit vier weiteren Tabener Autoren hat er die Dorfchronik verfasst.

"Wie wir sind und heute leben, ist vielfach historisch bedingt", ist Josef Brittnacher sicher. 13 Jahre lang koordinierte er die Arbeit an der Tabener Chronik und gehört zu den Verfassern. Er sei von Lokalgeschichte fasziniert, erzählt er. "Dieses Wissen hilft uns zum Verständnis von Menschen, die bestimmte Erfahrungen gemacht haben", sagt der Geschichtslehrer und verweist auf die Nachkriegsgeneration. 1990 begannen die fünf Autoren mit der Arbeit an dem 350 Seiten starken Werk. "Wir wollten die Geschichte des Ortes aufschreiben, so lange die Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs noch leben", erklärt Josef Brittnacher. Von den ersten historischen Spuren bis zum Jahr 2000 reicht der Band. Dafür stöberten die Chronisten in Archiven und nahmen sich alte Kirchenbücher vor. Doch nicht nur bei der Chronik befasste sich Josef Brittnacher mit der Geschichte seiner Heimat. So stellte er auch Quellenmaterial über Saarburg für den Schulunterricht zusammen. Für Taben-Rodt setzte sich der Historiker seit 1992 auch als Vorsitzender des "Verkehrs- und Verschönerungsvereins" ein. In dieser Zeit erschlossen und pflegten die Mitglieder mehrere Wanderwege um Taben-Rodt. Sie stellten Ruhebänke, Infotafeln und Ortseingangssteine auf. Das Gipfelkreuz oberhalb von Taben-Rodt und die Neugestaltung des Vorplatzes an der Michaelskapelle gehen ebenfalls auf die Arbeit der Vereinsmitglieder zurück.Ruhe und Entspannung beim Holzmachen im Wald

Im Februar löste sich die Gruppe auf, weil sich auch nach längerer Suche für Josef Brittnacher kein Nachfolger als Vorsitzender fand. Zeitlich sei die Aufgabe für ihn nicht mehr machbar gewesen, erzählt er. Denn im vergangenen Jahr wurde er Rektor der Hauptschule Saarburg. Josef Brittnacher wurde vor 59 Jahren in Meurich geboren. Durch die Heirat mit einer Tabenerin zog er 1973 in die Gemeinde. Inzwischen hat das Ehepaar drei erwachsene Söhne und seit wenigen Wochen auch ein Enkelkind. Er fühle sich in Taben heimisch, erzählt Brittnacher. "Zu dem Ort, an dem die Kinder aufgewachsen sind, hat man eine starke Bindung." Zudem liebe er die Natur. "Es gibt kaum einen Ort, der von der Landschaft mehr verwöhnt worden ist als Taben-Rodt", sagt er. Erholung erfährt der "begeisterte Waldarbeiter" übrigens beim Holzmachen: "Die Ruhe, die ich brauche, finde ich im Wald."

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