Der Feuerwehrlehrer lässt auf sich warten

OSBURG. Damit der Schulbetrieb in der Grundschule Osburg weitergehen kann, werden zwei vierte Klassen vorübergehend gemeinsam unterrichtet. Eine "Feuerwehrlehrerin" kann erst ab 1. Februar angefordert werden. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) räumt ein, dass es nicht immer möglich ist, zu jedem Zeitpunkt regional ausreichend qualifizierte Lehrkräfte zu finden.

 Die Grundschule Osburg ist kein Einzelfall: Feuerwehrlehrer sind nicht immer gleich zur Stelle, wenn es in den Schulen "brennt".Foto: Katja Krämer

Die Grundschule Osburg ist kein Einzelfall: Feuerwehrlehrer sind nicht immer gleich zur Stelle, wenn es in den Schulen "brennt".Foto: Katja Krämer

Offenbar sorgte ein Elternbrief für Aufregung unter der Osburger Elternschaft der Grundschüler: Darin hieß, es dass eine Klassenlehrerin erkrankt ist und dass der Schulleiter bei der ADD in Trier umgehend eine Vertretungskraft beantragt hat. In einem zweiten Schreiben teilte der Schulleiter mit, dass seine Bemühungen, eine feste Vertretung zu erhalten, nicht belohnt wurden.Anforderung bei Bedarf

Weiter hieß es: "Die ADD Trier verfügt über kein Personal." Die Konsequenz: Zwei vierte Klassen werden vorübergehend zusammengelegt. "33 Schüler werden in der Klasse sein", sagte der Schulleiter gegenüber dem Trierischen Volksfreund . "Weiter werde ich mich der Zeitung gegenüber nicht äußern.""Die kursusweise oder gänzliche Zusammenlegung zweier Klassen ist eine seltene Maßnahme, die aber temporär in Notsituationen möglich ist", sagt Miriam Lange, Pressesprecherin der ADD. Im "Fall Osburg" geht die Schulaufsicht laut Lange nach derzeitigem Kenntnisstand davon aus, dass es sich dabei um eine kurzfristige Erkrankung handelt, die mit Maßnahmen der Schulorganisation und dem Einsatz einer "Feuerwehrlehrkraft" zu bewältigen ist. Planmäßig werde zum 1. Februar eine Feuerwehrlehrerin mit Stammschule in Schillingen eingestellt. "Diese Feuerwehrlehrerin ist auch für Osburg zuständig. Das heißt, dass sie auch an der Osburger Grundschule eingesetzt werden kann", so Lange. Nach Verfügbarkeit könne sie vom Schulleiter der Grundschule Osburg bei der Schulleitung der Grundschule Schillingen angefordert werden, verlautet es aus der ADD. Generell werden bei kurzzeitigen Erkrankungen von drei bis vier Wochen von der Schulaufsicht im Grundschulbereich die Feuerwehrlehrer eingesetzt, die einem regionalen Bereich zugeteilt sind und kurzzeitig Vertretungen an den Schulen übernehmen. "Bei längerfristigen Verträgen bemüht sich die ADD, Vertretungsverträge abzuschließen. Trotz intensiver Bemühungen, Grund- und Hauptschullehrer einzustellen, ist es jedoch nicht immer möglich, zu jedem Zeitpunkt regional ausreichend qualifizierte Lehrer zu finden", so Lange. Generell strebt die Schulaufsicht eine größtmögliche Kontinuität im Grundschulbereich an. Nach Möglichkeit soll kein Lehrerwechsel zwischen den Klassen eins bis vier erfolgen, so die Pressesprecherin der ADD. Aufregung hatsich gelegtUm den Vertretungssituationen an Schulen, die oftmals nicht zufriedenstellend gelöst werden, zu begegnen, kann unter anderem mit dem so genannten "Projekt erweiterter Selbständigkeit" (PES) für Schulen begegnet werden, sagt Michael Geisbüsch, Sprecher des Regionalelternbeirats Trier. Die PES-Schulen haben die dezentrale Autonomie, Lösungen für den zeitlich befristeten Unterrichtsausfall zu finden. Fällt beispielsweise der Sportunterricht temporär aus, könne der Schulleiter, der ein PES-Budget zur Verfügung hat, auf "brachliegende Kompetenzen" wie beispielsweise auf einen Trainer aus dem Sportverein vorübergehend zurückgreifen, so Geisbüsch. In Osburg hat sich die Aufregung unter den Eltern gelegt. Es sei für alle Beteiligten eine vernünftige Lösung gefunden worden. ek/pr

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