Der Kleinste ganz groß

ZEMMER. Ein Traum vieler kleiner Fußballfans ist für den sechsjährigen Max Reuter aus Zemmer wahr geworden. Beim Vorrundenspiel Australien-Italien in Kaiserslautern durfte er einen der Fußballstars ins Stadion eskortieren – Lohn für einen kreativen Beitrag zu einem Wettbewerb von McDonald’s.

"Ach, war eigentlich ganz cool, aber es hat ein bisschen gekribbelt", erzählt der kleine Max Reuter (6) über einen großen Moment in seinem Leben. Am vergangenen Montag ist er beim Vorrundenspiel Italien-Australien in Kaiserslautern vor den Augen Tausender Zuschauer an der Hand des australischen Nationalspielers Jason Culina ins Stadion eingelaufen, als Jüngster und Kleinster der Eskorte. Wie "sein" Spieler mit der Nummer fünf hieß, weiß Max nicht, "der hat gar nichts gesagt". Aber: "Da war der Totti, ich habe den ganz nah gesehen", berichtet der kleine Fußballfan stolz, "und die Hymne von Italien war ganz schön lang." In der Zeit hat Max schon mal geschnuppert, wie es sich anfühlt, wenn die ganze Welt auf einen schaut, zum Beispiel die Freunde aus dem Kindergarten und natürlich Mama mit ihren Kolleginnen zu Hause am Fernseher - so wie es ja sein wird, wenn er später selbst Fußballstar ist. Am liebsten hätte der kleine Kicker aus Zemmers Bambini-Mannschaft schon jetzt gezeigt, was er kann, weil er doch Fallrückzieher-Profi ist. "Nach der Halbzeit wollte er unbedingt aufs Feld und mitspielen", erzählt Vater Markus, der seinen Sohn aber mit Aussicht auf La-Ola-Wellen auf den Rängen halten konnte. Wo es dann auch richtig spannend wurde: "Zum Schluss war nämlich eine Schwalbe, das habe ich genau gesehen", sagt Max. Schon lange hatte der kleine Bayern-München-Fan davon geträumt, einmal mit einem Fußballstar ins Stadion einlaufen zu können, am liebsten mit seinem Idol Michael Ballack. Deshalb handelte Papa Markus, selbst begeisterter Fußballfan, sofort, als er die Ausschreibung zum Fußball-Eskorten-Wettbewerb von McDonald's sah. "Und irgendwie war ich mir ganz sicher, dass wir einen der 800 für Deutschland vorgesehenen Plätze gewinnen." Stolz ergänzt Max: "Wir haben dafür nämlich was ganz Tolles gebastelt." Gefragt war ein kreativer Beitrag zur Fußball-WM. Vater und Sohn Reuter kreierten aus Papier und Plastik eine kleine Torwand mit Tipp-Kick-Männchen - "das konnte wirklich schießen" - und drumherum ein Stadion. Das alles im Din-A-4-Format und mit einer Besonderheit: "Ich habe in das Stadion Fotos von Max geklebt, die auf "Fifa" gemünzt waren", erklärt Markus Reuter. F für Fußball zeigt Max in einer Spielszene, I für Information porträtiert ihn nachdenklich, auf F für Fairplay reicht er einem anderen Spieler die Hand, und auf A wie Action ist - wie sollte es anders sein - Max beim Fallrückzieher verewigt. Im März erfuhren Vater und Sohn, dass das Kunstwerk überzeugt und ihnen ihr besonderes WM-Erlebnis beschert hatte. Den Tag in Kaiserslautern werden sie nie vergessen: "Es war fantastisch, eine Superstimmung", sagt Markus Reuter und lobt die Betreuung durch Pädagogen und Fußballtrainer, die Max und seine Eskorte zur Besichtigung des Stadions, zum Warm-up der Spieler, zum Sportler-Essen oder dem Sitzplatz der Eltern begleitet, mit ihnen gespielt und das Einlaufen geprobt haben. "Das war wie ein Sechser im Lotto".

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