Der Kreis wählt einen neuen Landrat

TRIER-SAARBURG. Das wichtigste politische Amt des Landkreises Trier-Saarburg wird neu besetzt. An diesem Sonntag sind die Bürger in den 103 Ortsgemeinden aufgerufen, eine neue Landrätin oder einen neuen Landrat zu wählen.

Seit 22 Jahren bestimmt Dr. Richard Groß maßgeblich die Geschicke des Landkreises. Als Chef der Kreisverwaltung ist der Landrat Vorgesetzter von rund 400 Mitarbeitern. Zudem leitet er die politischen Gremien (Kreistag und Kreisausschuss) und ist Kraft seines Amtes Mitglied in diversen Zweckverbänden. Richard Groß tritt in den Ruhestand

Am Ende des Jahres endet die Ära Groß, denn er tritt mit 65 Jahren in den Ruhestand. Im Jahr 2001 für acht Jahre direkt von den Bürgern gewählt, hätte er noch im Amt bleiben können. Doch aus persönlichen Gründen entschied sich Groß dafür, den Weg für seinen Nachfolger vorzeitig frei zu machen. Zwei Kandidaten stellen sich den Bürgern zur Wahl: Dr. Katarina Barley (SPD) und Günther Schartz (CDU). Barley, Jahrgang 1968, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie promovierte über das Kommunalwahlrecht für Ausländer und arbeitete als Rechtsanwältin in Hamburg, bevor sie 1999 Referatsleiterin im wissenschaftlichen Dienst des Landtags Rheinland-Pfalz wurde. 2001 wurde sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin ans Bundesverfassungsgericht abgeordnet. 1994 trat sie in die SPD ein. Politisch aktiv ist Katarina Barley derzeit als Mitglied des Stadtrates Schweich. Günther Schartz ist seit 1994 Bürgermeister der Verbandsgemeinde Saarburg. 2002 wurde der 43-jährige Jurist, der verheiratet ist und drei Kinder hat, bis 2010 wiedergewählt. Schartz ist auch Mitglied des Kreistages und Kreisvorsitzender der CDU und zugleich im Landesvorstand der Christdemokraten.Engagierter Wahlkampf beider Kandidaten

In einem engagierten Wahlkampf haben sich die beiden Bewerber in den vergangenen Monaten den Bürgern präsentiert, sei es bei Veranstaltungen mit prominenten Wahlhelfern wie Ministerpräsident Kurt Beck (Barley) oder DFB-Präsident Theo Zwanziger (Schartz), bei Vereinstreffen oder direkt an der Haustür in zahlreichen Gemeinden. Dabei gingen die Kandidaten ausgesprochen fair miteinander um, wovon sich nicht zuletzt die rund 250 Besucher des TV-Forums am vergangenen Montag im Kloster Karthaus in Konz überzeugten. Gravierende politische Unterschiede traten während des Wahlkampfes nicht zu Tage. So wird es in dieser Direktwahl wohl entscheidend sein, welchen Eindruck die Kandidaten persönlich bei den Bürgern hinterlassen haben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort