Der Platz soll eine Seele bekommen

SCHWEICH. Begegnungszentrum, Geschäftshaus, Erlebnisgastronomie, Hotel: Es gibt viele Möglichkeiten das Gelände am ehemaligen Rengershaus zu nutzen. Die Suche nach einem Investor läuft.

Neue Entwicklung im Sanierungsbereich "Rengershaus": Das Anliegen der Stadt, den vorderen Teil des Hauses ebenfalls abzureißen und damit zum Beispiel mehr Platz für ein neues Geschäftshaus zu bekommen, findet die Zustimmung der Aufsichts- und Dienstleistungs-Direktion. Ohne Behörde kann in diesem Bereich weder abgerissen noch gebaut werden, weil es sich um ein mit öffentlichen Mitteln gefördertes Sanierungsgebiet handelt. Der hintere Teil des Gebäudes war bereits Anfang des Jahres abgerissen worden (der TV berichtete). Neu ist diese Entwicklung deshalb, weil bisher viele Mitgliedern des Stadtrates den vorderen Teil des Gebäudes erhalten sehen wollten. Vorteil eines Abrisses: Der Blick zur Synagoge, die auf dem Gelände ihren Platz hat, wird geöffnet. Und es gibt, falls der Stadtrat dies will, mehr Platz für eine gewerbliche Ansiedlung. Dass sich dort ein Discounter ansiedelt, schließt Stadtbürgermeister Vitus Blang allerdings aus. Zumindest, und das ist ein neuer Stand, hat sich ein möglicher Investor gemeldet. Die Firma zeigt Interesse daran, auf einer Fläche von 550 bis 650 Quadratmetern ein Gebäude zu errichten, in dem in den oberen Geschossen Gewerbe, Dienstleister und Wohnungen Platz haben und im unteren Bereich eine gastronomische Nutzung (mit Außenbestuhlung) möglich ist. Diese Pläne fanden Niederschlag in der Sitzungsvorlage, über die der Stadtrat beriet. Die Synagoge werde durch die neuen Pläne mehr ins Bewusstsein der Menschen gerückt. Dies sei positiv, sagte Johanns Heinz (CDU). Er warnte aber davor, "schnell auf den ersten Investor aufzuspringen". Stattdessen sollten auch die Investoren, die bisher nur die alten Pläne kennen, mit den neuen Gegebenheiten konfrontiert werden. Überlegt werden solle auch, ob das daneben liegende Gebäude erworben werden kann. Dann, so Heinz, wäre Platz für eine "kleines, aber feines Hotel".Norbert Schuh wird Gelände überplanen

Die Pläne seien konträr zu dem, was die SPD bisher wollte, sagte Hans-Dieter Natus. Seine Partei können sich aber mit dem vollständigen Abriss des Rengershauses anfreunden. Natus kann sich dort ein Kulturcafé und/oder Erlebnisgastronomie vorstellen. Der ganze Platz könne auch zu einem Begegnungszentrum werden. Wichtig sei es, ADD, Stadt und mögliche Investoren an einen Tisch zu bringen und die Möglichkeiten abzuklopfen. "Ein Investor, der alleine Gastronomie will, bringt es nicht", sagte Ernst Heider (FWG). Er schloss sich der Auffassung an, alle bisherigen Interessenten erneut zu befragen. Keine Zustimmung fand Heiders Ansinnen, die Parkplätze im hinteren Bereich (Platz Marsannay-la-Côte) an die Straße zu verlegen und dafür den hinteren Bereich zu bebauen. So etwas werde die ADD nicht mitmachen, sagte Stadtbürgermeister Blang. Auf Zustimmung stieß dagegen Norbert Schuh (SPD). Er wird das Gelände kostenlos überplanen. "Wir brauchen offene Flächen", sagte er. "Der Platz muss eine Seele bekommen."

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