Derzeit herrscht auf dem großen Wiesengelände direkt an der Landesstraße 134 am Ortsausgang von Bilzingen in Richtung Merzkirchen noch Ruhe. "Noch" vor allem deshalb, weil dort bereits in einigen Monaten fleißig gebuddelt werden soll - wenn alles glatt läuft. Die Voraussetzungen sind bereits geschaffen: Das erforderliche Land für die zwölf Baugrundstücke, die im Neubaugebiet "Im Anwender/Weisfeld" entstehen sollen, hat die Gemeinde inzwischen angekauft, und die Aufträge für Vermessungs- und Planungsarbeiten sind vergeben. Käufer sollen innerhalb von fünf Jahren bauen

Unterdessen stehen auch die Baulandpreise fest: Laut aktuellem Beschluss des Gemeinderats müssen potenzielle Häuslebauer exakt 60 Euro pro Quadratmeter hinblättern. Darin enthalten sind die anteilmäßigen Kosten für den Bau der Ver- und Entsorgungseinrichtungen und der Erschließungsstraße sowie eine Vorausleistung auf den Endausbau. Darüber hinaus sollen die Bauherren vertraglich dazu verpflichtet werden, innerhalb einer Frist von fünf Jahren mit dem Hausbau zu beginnen. Andernfalls soll die Gemeinde das Recht haben, Grundstücke zurückzukaufen. Wer sich dazu entschließt, in den Besitz eines der zwischen 700 und 800 Quadratmeter großen Baugrundstücke zu kommen, muss mit weiteren Kosten für den Endausbau rechnen, die laut Ortsbürgermeister Leo Holbach voraussichtlich bei fünf bis sechs Euro je Quadratmeter Grundstücksfläche liegen werden. Damit steht der Verwirklichung des Bilzinger Baugebiets "Im Anwender/Weisfeld" so gut wie nichts mehr im Weg. Wenn alles klappt, könnten bereits zur Jahresmitte die Bagger rollen. Dabei hat es rund zwei Jahrzehnte bis zur Umsetzung der bereits Mitte der 80er-Jahre entstandenen Idee gedauert, das einstmals von Landwirtschaft und Viehzucht geprägte Dorf zu erweitern. Immerhin gab die demografische Entwicklung durchaus Anlass zur Sorge. Waren es noch Anfang der 70er-Jahre rund 170 Menschen, die in Bilzingen lebten, sind es heute gerade noch 92 - und nahezu die Hälfte der Einwohner ist im Seniorenalter. Inzwischen beschäftigt sich der Gemeinderat bereits mit einem weiteren Baugebiet - diesmal im Ortsteil Söst. Allerdings handelt es sich dabei vorerst noch um Gedankenspiele. Konkrete Vorstellungen haben die Wincheringer Ratsherren bereits von der Größe: Auf einer Fläche von rund fünf Hektar soll voraussichtlich in zwei Abschnitten neues Bauland erschlossen werden. Auch ein geeignetes Gelände ist bereits gefunden. Vorsorglich will die Gemeinde einen Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplans stellen. Mit einer Umsetzung ist allerdings in näherer Zukunft nicht zu rechnen. Dazu Ortsbürgermeister Leo Holbach: "Mit den Baugebieten in Bilzingen und Wincheringen ,Auf Mont' sind wir ausreichend beschäftigt. Ein weiteres würde deshalb momentan keinen Sinn machen."