Der Radcross-Sport ist zurück in der Region Trier

Trassem · Nach jahrzehntelanger Abwesenheit ist der Gelände-Radsport wieder im Trierer Raum angekommen. Am Samstag richtete der Trie rer Radsportverein (RV) Schwalbe gemeinsam mit der Ortsgemeinde Trassem und dem Forstamt Saarburg rund um das Walderlebniszentrum die diesjährigen Südwestdeutschen Landesmeisterschaften im Radcross aus.

 So wie beim Start der Teilnehmer können die Zuschauer das Rennen überall an der Strecke hautnah verfolgen. TV-Foto: Rolf Lorig

So wie beim Start der Teilnehmer können die Zuschauer das Rennen überall an der Strecke hautnah verfolgen. TV-Foto: Rolf Lorig

Foto: Rolf Lorig (flo), Rolf Lorig ("TV-Upload Lorig"

Müde, aber glückliche Rennfahrergesichter, Zufriedenheit bei Zuschauern und Veranstaltern - auf diese Kurzformel lässt sich die Bilanz der ersten großen Radcross-Veranstaltung seit vielen Jahren im Trierer Raum bringen. Der RV Schwalbe hatte mit etwa 300 Zuschauern bei freiem Eintritt gerechnet.

Eine Zahl, die vom Trassemer Ortsbürgermeister Roland Konter sofort bestätigt wurde: "Möglicherweise waren das noch viel mehr. Weil aber über den Tag verteilt ein ständiges Kommen und Gehen herrschte, fällt es schwer, dazu etwas Genaueres zu sagen." Für Konter war die Austragung der Meisterschaften ein Glücksfall: "Dem RV Schwalbe war als Ausrichter der Meisterschaften unser Walderlebniszentrum bekannt. In intensiven Gesprächen haben sich alle Beteiligten - Forstamt, Verein und Ortsgemeinde - etwa vier Monate lang auf diese Veranstaltung vorbereitet."
Gespräche, die aber auch erforderlich waren: "Wir können im Wald nicht alles ermöglichen, was an Ideen geboren wird", sagte Förster Dietmar Schwarz. Doch da es seit 2009 rund um das Walderlebniszentrum Trassem mehrere zum Teil sehr anspruchsvolle Mountainbike- und Downhill-Strecken gibt, konnten nahezu alle Wünsche des Veranstalters erfüllt und befriedigt werden.

"Bei der Streckenplanung haben wir vor allem darauf geachtet, einen hohen Anspruch und die Vermeidung von Unfällen auf einen Nenner zu bringen." Was im Großen und Ganzen auch gelungen ist, wenngleich am Ende dann doch drei zum Glück leichtere Unfälle in der Bilanz standen.
Froh über die Rückkehr des Radcross war Philipp Becker (Irsch/Saarburg) vom RV Schwalbe. Vor vier Jahren stand er als Rheinland-Pfalz-Meister ganz oben auf dem Treppchen. Jetzt hofft er auf eine ähnlich gute Platzierung: "Da die Strecke quasi vor meiner Haustür liegt, hat wohl kaum einer der Teilnehmer so oft trainiert wie ich."
Wobei der Boden auf der Strecke durch die vorangegangenen Läufe zwangsläufig seine Beschaffenheit verändert hat, was die Spannung aufrecht hält. Seine Freude über den neuen Wettkampfort verbindet Becker mit der Hoffnung, dass wieder mehr Jugendliche den Weg in den Verein und damit zum Radsport finden werden. Darauf hofft auch Birgit Jung, die beim RV Schwalbe die Jugend trainiert. Doch sie kennt auch die Gründe für den derzeitigen Rückgang: "Das sind zum einen die Ganztagsschulen, aber auch die Kosten für ein Crossrad. Jüngere Jugendliche müssen alle zwei Jahre, ältere sogar jedes Jahr ihr Rad tauschen. Dazu kommen Fahrt- und Übernachtungskosten bei Bundesliga-Meisterschaften."

Am Ende des Tages aber herrscht erst mal überall Zufriedenheit. Ortsbürgermeister Konter und Förster Schwarz hoffen, dass der RV Schwalbe auch in Zukunft die Strecke rund um das Walderlebniszentrum für Großveranstaltungen nutzen wird. Für diesen Fall plant der Ortsbürgermeister auch eine Verkehrsveränderung: Statt der schmalen Zufahrt über den frisch ausgebauten Wirtschaftsweg sollen Parkplätze im Ort ausgewiesen und die Gäste dann über einen Shuttleservice hoch zur Strecke gebracht werden. Wobei die Chancen auf eine Wiederholung nicht schlecht stehen, loben doch alle Beteiligten das Miteinander in den höchsten Tönen.

Förster Dietmar Schwarz bringt es auf den Punkt: "Es war toll zu sehen, wie viel man in einem guten Miteinander erreichen kann."

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