Der Ruf nach dem Zitronenbaum

FREUDENBURG. (hpü) In den vergangenen Jahren ist es um die Band "Fool's Garden" etwas ruhiger geworden. Dennoch: Ihre Begeisterungsfähigkeit haben die fünf Musiker keineswegs verloren. Mit dem aktuellen Album "Ready for the Real Life" im Gepäck machte die Band in Freudenburg Station.

Wochenlang waren sie die Nummer eins der deutschen und der meisten europäischen Charts. Um den halben Globus sind sie gereist, um ihre Fans hauptsächlich mit einem Song zu beglücken: "Lemon Tree". Das war vor fast zehn Jahren. Seither ist es um "Fool's Garden" etwas ruhiger geworden, wenngleich die fünf Musiker nicht ganz im Dunkel der Musikgeschichte verschwunden sind. Zwar sind die Konzertsäle inzwischen nicht mehr ganz so groß, doch ihre Begeisterungsfähigkeit scheint die Truppe nicht eingebüßt zu haben. Davon konnten sich rund 150 Musikfans im Freudenburger "Ducsaal" überzeugen. Auch nach fast einem Jahrzehnt scheint der Name "Fool's Garden" untrennbar mit "Lemon Tree" verbunden. Noch immer zehrt die Band von dem Erfolg und damit verbundenen Auszeichnungen wie Echo, Goldene Stimmgabel, Goldene Europa und Bambi. So wurden auch in Freudenburg schon nach den ersten Tönen die Rufe nach dem "Lied mit dem Zitronenbaum", wie zu hören war, lauter. Fast bis zum Schluss des nicht ganz zweistündigen Konzerts sollte es aber dauern, bis ihr Wunsch erfüllt wurde. In der Zwischenzeit präsentierten Sänger Peter Freudenthaler, Volker Hinkel (Gitarre, Keyboard), Gabriel Holz (Gitarre), Dirk Blümlein (Bass) und Claus Müller (Schlagzeug) einen Querschnitt aus zehn Jahren Band-Geschichte. Auch einige Titel vom aktuellen Longplayer "Ready for the Real Life" waren zu hören. Wer allerdings glaubte, dass alles ein bisschen nach "Lemon Tree" klingen würde, sah sich getäuscht. Vielleicht liegt das auch daran, dass die Band seit Ende 2003 - abgesehen von Frontmann Freudenthaler und Gitarrist Hinkel - in neuer Besetzung unterwegs ist? Fest steht zumindest: Das, was das Quintett auf der Bühne präsentierte, hörte sich zumindest teilweise reichlich rockig an - ganz zur Freude des Publikums. Im Hinblick auf den Bewegungsdrang des einen oder anderen schien der Platz im Ducsaal etwas zu klein. Dabei konnte von einem vollen Haus nicht die Rede sein.Wiedersehen wahrscheinlich im nächsten Jahr

Die Stimmung erreichte zwar schnell ihren Höhepunkt,was für die Lautstärke keineswegs galt. Es zeigte sich schon bei einigen der ersten Songs, dass die Stimme von Sänger Peter Freudenthaler nur mit Mühe als solche zu erkennen war. Gegen Gitarren, Bass und Schlagzeug hatte der Sänger kaum eine Chance. Dass die entgegen den örtlichen Gepflogenheiten verwendeten bandeigenen Verstärker noch weitaus leistungsfähiger waren, zeigte sich vor allem gegen Ende des Konzerts. Hier und da waren knallgelbe Schaumstoff-Stöpsel in den Ohren der Fans zu sehen. Dennoch: Der allgemeinen Stimmung sollte das nicht schaden - vielleicht auch, weil die "Fool's Garden-Hymne" noch ausstand. "Wir fragen uns jedes Mal, ob die Leute ‚Lemon Tree' überhaupt noch hören wollen", erklärte Frontmann Freudenthaler augenzwinkernd. Sie wollten. Voraussichtlich im kommenden Frühjahr sind die Fünf von "Fool's Garden" im Ducsaal wieder live zu hören.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort