Der Spaß kommt von allein

KONZ-ROSCHEID. Wer Winfried Manns zu Hause besucht, wird vor allem mit einem Thema konfrontiert: Kunst, wohin das Auge blickt. Neben der Arbeit spielt sie eine wichtige Rolle im Leben des Bürgermeister-Kandidaten der CDU.

Um gut in den Tag zu starten, braucht Winfried Manns vor allem zwei Dinge: ausreichend Zeit für die "Anlaufphase" und mindestens einen Pott italienischen Kaffee. "Ich bin keiner, der fünf Minuten vor einem Termin aus dem Bett springt. Ich brauche morgens meine Zeit. Aber wenn die Motoren erstmal laufen, bleibe ich den Tag über fit", erzählt der Wahl-Konzer, der zum dritten Mal als Stadtbürgermeister kandidiert.Kaffee kochen klappt richtig gut

Für den morgendlichen Kaffee sei er höchstselbst zuständig und verrät lachend: "Den bereite ich zu. Das ist mein Part beim Frühstückmachen und klappt richtig gut." Häufig genieße er den schon früh morgens an einem seiner beiden Lieblingsplätze: auf dem Balkon, mit Blick in den Garten. Dort, wie auch vor und im Haus, schaut er auf Skulpturen und Bilder. Angesammelt über Jahre, zum Großteil gekauft bei befreundeten Künstlern."Kunst spielt in meinem und im Leben meiner Frau eine ganz wichtige Rolle", sagt Manns. Das sei so, seit er Jugendlicher ist. "Mein Interesse an Kunst und Architektur ist im Studium weiter gewachsen. Heute tut es mir richtig weh, wenn ich in einer Stadt zu Besuch war und aus Zeitmangel eine interessante Ausstellung verpasst habe."Nach dem Abitur habe er zwischen seinen vielfältigen Interessen-Gebieten stark geschwankt: "Ich wollte Historiker werden, dann Architekt, habe viel in verschiedene Vorlesungen reingeschnuppert." Hängen geblieben ist er schließlich bei Jura und Soziologie. Allerdings nie mit dem Vorsatz, Anwalt zu werden: "Ich hätte Schwierigkeiten damit, jemanden zu verteidigen, von dem ich denke, er hat die Verteidigung nicht verdient."Die Bundesanstalt für Arbeit war sein erster Brötchengeber, von 1981 bis 1987 arbeitete er im Bau-Referat.Danach wechselte der gebürtige Westerwälder als Vertreter des Baudezernenten nach Mainz, bevor er 1992 auf die Ausschreibung in Konz reagierte. "Es hat sich als Glücksfall erwiesen, dass es mir gefällt." Dabei gehört Manns sicher nicht zu den Menschen, die ihre Lebensgestaltung dem Zufall überlassen: "Ich habe schon gewisse Vorstellungen, wie weit ich kommen will. Und Chancen, die sich mir bieten, nutze ich."Hätten seine Frau und er zwischenzeitlich hin und wieder daran gedacht, eines Tages wieder in den Westerwald zurückzukehren, so sei diese Idee mittlerweile vom Tisch: "Für mich ist das hier mein Zuhause. Das Wohlbefinden bezieht sich vor allem auch auf die Region", sagt der 54-Jährige. Und er hat festgestellt: "Die Mentalität hier entspricht in etwa der der Westerwälder."Über die Politik, aber auch das Interesse am Wein und die Nachbarschaft seien Kontakte und Freundschaften entstanden. Wichtig für Manns ist: "Wenn ich in Konz oder Umgebung ausgehe, bin ich Privatmann - ob mich andere beobachten oder nicht." Ohnehin scheint ihm das Abschalten vom Job gut zu gelingen. Am besten beim Skifahren, wie er sagt. Aber auch Gartenarbeit sei ideal. "Ich bringe am Wochenende keinen Aktenberg mit nach Hause, sondern versuche, die Arbeit weitestgehend bis Freitagmittag erledigt zu haben. In diesem Job muss man nach zwei bis drei Jahren in eine gewisse Routine gefunden haben, um Job und Privates nebeneinander laufen lassen zu können. Sonst hält man das auf Dauer nicht durch."Hohen Stellenwert in seinem Leben genießen die Frau und seine 23-jährige Tochter sowie Freunde."Ein ordentlicher Umgang miteinander ist mir wichtig." Und die Arbeit: "Darüber kann man sich enorm entwickeln und Selbstvertrauen für den emotionalen Bereich ziehen. Der ‚Fun', der für viele junge Leute im Vordergrund steht, kommt dann ganz von alleine."

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