Der Traum vom Wachsen hat seine Grenze

Die geplante bauliche Erweiterung der "Biebelhausener Mühle" in Biebelhausen sorgte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Ayl für Diskussion. Explizit ging es um eine maximale Gebäudehöhe, bei der die Ratsmitglieder keine weiteren Zugeständnisse machen wollten.

 Ein Hochregal mit Kühlhaus will die „Biebelhausener Mühle“ auf ihrem Gelände bauen. TV-Foto:Susanne Windfuhr

Ein Hochregal mit Kühlhaus will die „Biebelhausener Mühle“ auf ihrem Gelände bauen. TV-Foto:Susanne Windfuhr

Ayl-Biebelhausen. Die "Biebelhausener Mühle" steht unter besonderer Obhut von Ortsbürgermeister Siegfried Büdinger. Da Arbeitgeber für mehrere hundert Mitarbeiter allein in der Saargemeinde, ist Büdinger auf ein gutes Verhältnis mit den Verantwortlichen des Unternehmens bedacht. Dennoch sorgte die geplante bauliche Erweiterung des Betriebs in der jüngsten Ratssitzung in Ayl kurzzeitig für erhitzte Gemüter. Dabei steht der Rat dem Ausbau grundsätzlich positiv gegenüber: Im Oktober hatten die Kommunalpolitiker beschlossen, einen Bebauungsplan auf den Weg zu bringen, der die Voraussetzungen für eine Erweiterung der Großbäckerei ermöglicht (der TV berichtete). Teil dieses Ausbaus ist - neben einer weiteren Zufahrt zum Firmengelände von der K 131 aus - ein Hochregal mit zusätzlichem Kühlhaus. Durch diese Investition soll zusätzlicher Lagerraum geschaffen werden. Stimmte der Rat diesem Vorhaben bereits in einer früheren Ratssitzung zu, entbrannte nun eine Diskussion über die maximale Höhe der Konstruktion. Dabei orientierte sich das Gremium vor allem an einem Maß: Auf 163,54 Meter über dem Meeresspiegel liegt die ehemalige Mühle auf dem Firmengelände. Von Seiten der "Biebelhausener Mühle" war nun beantragt worden, die Konstruktion mit Hochregal und Kühlhaus auf eine Höhe von 171,20 Meter zu bringen. "Aus wirtschaftlichen Gründen", wie der Ortsbürgermeister in der Sitzung erläuterte."Ich fühle mich verschaukelt"

Auf diesen Antrag reagierten einige Ratsmitglieder empfindlich, nachdem bislang stets eine niedrigere Höhe im Raum gestanden hatte. So meinte Josef Reinert von der Freien Wählergruppe Büdinger: "Die beantragte Höhe ist für mich indiskutabel, da fühle ich mich verschaukelt, nachdem bisher immer von etwas anderem die Rede war." Gerhard Heinz von der Freien Wählergruppe Reis sagte: "Die Firma lotet aus, wie weit der Gemeinderat bereit ist, mitzugehen." Und Uwe Maximini, FWG Büdinger, mahnte: "Wir sind ja froh, dass wir die Mühle haben und sich der Betrieb weiterentwickelt. Aber wenn wir den Ausbau in dieser Höhe zulassen, wird das ein Schandfleck für unser Dorf. Wir sollten auch an den Tourismus denken, den wir ausbauen wollen."Maximini wies darauf hin, dass es rein wirtschaftliche Überlegungen seien, die die Bäckerei dazu veranlassten, mit dieser Höhe zu planen: "Und das kann nicht unser Problem sein." Als Klaus Wagner, Leiter des Bauamtes bei der Verbandsgemeinde Saarburg, nach seiner Meinung gefragt wurde, sagte er: "Das ist ausschließlich eure Entscheidung. Als Verwaltung halten wir uns zurück. Aber ihr könnt eine maximale Höhe hier im Rat festlegen, das ist klar."Der Rat einigte sich schließlich darauf, im Bebauungsplan eine Maximalhöhe von 163,54 festschreiben zu lassen. Die Bodenplatte liegt bereits bei 143,10 Meter. Somit kann die Konstruktion mit Hochregal und Kühlhaus 20,44 Meter hoch werden.

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