Den Duft der großen weiten Welt schnuppern manche Mitmenschen gerne in ihrer heimischen Umgebung. So wie in Klüsserath. Dort hält die Familie van Bosveld-Heinsius in einem Gehege "mit einem zwei Meter hohen Zaun" exotische Tiere und präsentiert sie Besuchern, insbesondere Kindern. Bis vor kurzem tummelten sich auch vier Nandus in Klüsserath. Ob sie sich dort fernab ihrer südamerikanischen Heimat wohl fühlten, ist nicht überliefert. Offenbar stießen die stolzen Vögel aber auf das Interesse von schrägen Vögeln. Jedenfalls wurde das Nandu-Quartett nach Aussage seiner Besitzerin "von Dieben gestohlen". Dabei hatten die Häscher anscheinend nicht mit der Freiheitsliebe eines Nandus gerechnet, der sich partout nicht fangen lassen wollte und ihnen entkam. In einem Weinberg in Mehring fand er Unterschlupf, wurde dort schließlich entdeckt, in einer konzertierten Aktion eines zehnköpfigen Trupps, an der nach Aussage von Marjolein van Bosveld-Heinsius auch die Polizei teilnahm, wieder eingefangen und in sein Gehege nach Klüsserath zurückgebracht. "Die Mehringer waren sehr hilfsbereit. Wir sind ihnen sehr dankbar", freut sich die Vogel-Hüterin. Sie hat nach eigenen Angaben Anzeige gegen die unbekannten Diebe erstattet. Während der Nandu im sonnigen Weinberg seine Runden drehte, entstand das im TV veröffentlichte Foto, das TV-Leser Karl Müller geschossen und der Redaktion geschickt hatte. Irrtümlich wurde der Vogel als Strauß klassifiziert, der in Australien beheimatet sei. Diesem Irrglauben sind vielleicht auch die Diebe aufgesessen, als sie den Tieren im Gehege zu Leibe rückten. Merke: Der Strauß stammt aus Afrika! Aus Australien stammt der Emu und der Nandu aus Südamerika. Ein einsames Exemplar der letzteren Gattung ist freilich wieder in Klüsserath zu Hause. Wohin die Häscher mit den drei anderen getürmt sind, wird vielleicht die Polizei herausfinden.