"Der beste Schoppen" am Start

MERTESDORF. Im Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer sowie in Eifel und Hunsrück startet wieder der Wettbewerb "Der Beste Schoppen". Teilnehmen können rund 4000 konzessionierte Gastronomiebetriebe, die Qualitätsweine aus dem Anbaugebiet im offenen Ausschank führen.

Die Ausschreibungsunterlagen 2005 sollen in Kürze an die Betriebe herausgehen. Eingereicht werden die zu bewertenden Weine nicht von Winzern, sondern ausschließlich von den teilnehmenden Gaststätten und Hotels. Die Prüfung der Weine verläuft in sieben Kategorien: Elbling trocken, Rivaner trocken, Riesling trocken, halbtrocken und lieblich, Weiße Burgundersorten trocken und Rotwein trocken. Bei der Bewertung wird bewusst auf die sonst üblichen Abstufungen und Geschmacksqualifizierungen verzichtet. Entscheidend ist allein die Frage, ob ein eingereichter Wein mundet oder nicht. Alle positiv bewerteten Weine erhalten das offizielle Prüfsiegel "Ausgezeichnet - der Beste Schoppen". Es darf auf Flasche und Weinkarte verwendet werden. Falls ein Betrieb mindestens drei Jahre im Wettbewerb eine gleich hohe Qualität seiner Schoppenweine vorweisen kann, erhält er die zusätzliche Bezeichnung "Haus der Besten Schoppen".Gütesiegel als "Hilfe zum Einstieg"

Die Schoppen-Gütesiegel richten sich nicht an den typischen Weinkenner, sondern gelten insbesondere als "Hilfe zum Einstieg" für Gäste und Touristen, die dem Wein bisher eher fern standen. Träger der Aktion sind die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, die Industrie- und Handelskammern Koblenz und Trier, der Mosel Saar Ruwer Wein e.V. Regionales Weinmarketing, das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum und der Hotel- und Gaststättenverband Rheinland. Gesponsert wird die Aktion von den Volks- und Raiffeisenbanken sowie von der Gerolsteiner Brunnen GmbH. Außerdem wurde in Zusammenarbeit mit dem Hersteller Rastal das besonders gestylte Glas "Mosel Classic" entwickelt. Im Hotel Weis in der Ruwergemeinde Mertesdorf informierten die Träger des Wettbewerbs am Donnerstag über die Aktion 2005. Karl-Heinz Frieden von der Landwirschaftskammer Rheinland-Pfalz nennt die Aktion, die nun ins siebte Jahr geht, eine Erfolgsstory. 1999 in der Region Mosel-Saar-Ruwer gegründet, wurde sie vor drei Jahren als offizielle Prämierung anerkannt. 2004 übernahm die Region Mittelrhein das komplette Konzept. Damit, so Frieden, sei der Grundstein für eine Dachmarke "Der Beste Schoppen" in den Weinbauregionen von Rheinland-Pfalz gelegt worden. Ziel ist aber nicht nur, das Angebot bei den einfachen Schoppenweinen zu verbessern, sondern auch die Beratung des unerfahrenen Gastes. Dieter Kettermann vom Hotel- und Gaststättenverband zum Thema "Service": "Wenn ein Gast nach einem Wein fragt und die stereotype Gegenfrage ,herb, lieblich, weiß oder rot?‘ lautet, dann ist das nicht die Beratung, die wir uns wünschen." In einer Schulungsoffensive seien daher schon mehr als 800 Leistungsträger aus Weinwirtschaft und Gastronomie, Lehrer und Schüler von Berufs- und Fachschulen, aber auch interessierte Gäste in Sachen Wein geschult worden. Dazu Geschäftsführer Ansgar Schmitz vom Mosel-Saar-Ruwer: "Ein Gast, der erstmals mit Schoppenwein in Berührung kommt, darf nicht sofort durch schlechte Qualität abgeschreckt werden." Dass dabei auch die Winzer einbezogen werden müssen, betont Gerhard Scholte vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel: "Die Beratung der Winzer ist dabei unser Schwerpunkt. Im Bereich der einfachen und offenen Weine die Qualität verbessern, heißt, auch mal an jene Touristen heranzukommen, die bisher als Getränk nur das Bier kannten."

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