Der gute Geist von Schweich

Ein Merkmal des Verbandsgemeinderates Schweich ist der stets sachliche und unaufgeregte Umgang mit schwierigen und unerfreulichen Themen. Dazu zählt sicher auch die notwendige wie schmerzhafte Anhebung der Gemeindeumlage.

Im Rat einer benachbarten Verbandsgemeinde flogen wegen dieser Frage im Dezember unweihnachtlich die Fetzen - dort schwebte eben nicht der "gute Geist von Schweich" über den Fraktionen. Konsens herrschte dagegen im Schweicher Ratssaal darüber, dass harte Zeiten auch harte Maßnahmen erfordern. Trotz der näher rückenden Kommunalwahlen gab es in dieser Frage keine Abweichler. Alle wissen, dass die Verbandsgemeinde Schweich keine Insel der Seligen ist. Auch ihre letzten Finanzreserven sind verbraucht, auch sie leidet unter den drastisch gesunkenen Einnahmen. Und wenn dieses Gremium in einem Jahr wieder über einen Haushalt zu beraten hat, dann werden seine alten und neuen Mitglieder wahrscheinlich noch mehr und noch größere Kröten zu schlucken haben. Vermutlich war dies vorerst der letzte ausgeglichene Haushalt. Auf eine grundlegende Verbesserung innerhalb der nächsten zwölf Monate kann man zwar hoffen, aber man sollte nicht darauf bauen. Dieser Baugrund könnte sandig sein. Das haben die Entscheidungsträger in der Verbandsgemeinde erkannt. Sparen und sich auf das Notwendige beschränken - so lautet daher die Devise. Allerdings sollte dabei nicht gleich das Kind mit dem (Hallen-)Bad ausgeschüttet werden. Am Fahrtkostenzuschuss für die winterlichen Hallenbadfahrten wird die Verbandsgemeinde noch nicht untergehen. Doch die Grundeinstellung stimmt. Dazu noch ein Zitat aus der Sitzung. "Prestigeprojekte wollen und könen wir uns nicht leisten", sagte Bürgermeister Biwer. Dabei ließ er offen, was er unter einem Prestigeprobjekt versteht. Dachte er dabei etwa an die besagte Verbandsgemeinde auf der anderen Moselseite? f.knopp@volksfreund.de

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