Der singende Priester wird heute 70

PLUWIG. Dechant Heribert Mönch gilt im Bistum als eine herausragende Persönlichkeit. Wenn Mönch heute das 70. Lebensjahr vollendet, wird nicht nur in Pluwig, sondern auch in seinem Geburtsort Altenahr gefeiert.

Dechant Mönch ist einer der bekanntesten Seelsorger der Region. Dies hat er auch seiner Liebe zu Musik und Gesang zu verdanken. Er, ein begnadeter Sänger, wirkt seit 40 Jahren im Spee-Chor mit. 30 Jahre lang leitete und dirigierte er außerdem den Kirchenchor "St. Johann" Pluwig/Gusterath. Vorsitzender Günter Rohles lobt: "Er hat in dieser Zeit eine rundum gute Arbeit geleistet."Verpflichtet durch den eigenen Erfolg

Vor über 30 Jahren führte der begeisterte Musiker in Pluwig die Kirchenkonzerte zum Ende der Weihnachtszeit ein. In nur wenigen Jahren erlangten sie weit über die Grenzen der Region einen großen Bekanntheitsgrad. "Erfolg verpflichtet. So haben der Chor und ich eben einen langen Atem", sagte Dechant Mönch vor wenigen Jahren im Gespräch mit dem TV . Damit die schöne Tradition auch in den nächsten Jahren fortgeführt werden kann, hat er kürzlich einen Teil seiner Konzertleitung in die Hände von Thomas Haubrich gelegt ("damit es nahtlos weitergeht"). Auch in der Pluwiger Vereinswelt ist Pastor Mönch immer ein gern gesehener Gast und Ratgeber. So hatte er bei der Einrichtung der Jugendgruppe und der Gründung der Frauengemeinschaft "die Finger im Spiel". Ortsbürgermeister Wolfgang Annen hat festgestellt: "Aber auch die Rentner und Pensionäre haben es unserem Pastor angetan. Zum Beispiel finden seit einigen Jahren monatliche Treffen oder Ausflüge statt - oft unter seiner Beteiligung." Die Zusammenarbeit zwischen Kirchen- und Zivilgemeinde bezeichnet der Ortsbürgermeister, nicht nur im Hinblick auf die gemeinsame Neugestaltung des Kirchplatzes, als hervorragend. Die Bevölkerung hat ihren kunstbegeisterten und detailverliebten Seelsorger, der in der Kirche auch schon einmal selbst die Blumen und Kerzen gerade hinstellt, ins Herz geschlossen. Der Beweis: die ihm verliehene Ehrenbürgerwürde vor fünf Jahren. Der dienstälteste Dechant der Region - er wurde im Jahre 1959 in Trier zum Priester geweiht - war über drei Jahre Kaplan in Konz "St. Nikolaus" und später fast neun Jahre Subdirektor in Prüm. 1971 kam er als Pfarrer nach Pluwig und übernahm 1980 auch diese Aufgabe in Schöndorf "St. Andreas" und Gutweiler "St. Cosmas und Damian". "Im April wird sich vieles ändern, wenn die Dekanate Waldrach und Hermeskeil zusammengelegt werden", ist sich Mönch sicher. Der singende Priester und begeisterte Seelsorger hat aber noch keine großen Veränderungen im Kopf. Zwar hat er schon eine Wohnung in seinem Heimatort Altenahr, doch "der Bischof ist um jedes Jahr, das ich noch arbeite, froh". Wenn es die Gesundheit erlaubt, will er denn auch noch ein paar Jahre in Pluwig bleiben. So kann er sich dann auch noch mindestens um den ersten Bauabschnitt bei der Innenrenovierung der Pfarrkirche in Gutweiler (Kosten: 40 000 Euro) kümmern. Außerdem steht in zwei Jahren zur 200-Jahrfeier der Pluwiger Kirche auch deren Innenrenovierung an, um die er sich noch kümmern will. Darin ist er geübt, denn Renovierungen und Instandsetzungen hat es in den Pfarrkirchen immer wieder gegeben. Im Laufe der Jahrzehnte habe allerdings die Bürokratie wesentlich zugenommen.Den Pfarrbrief tippt er nicht länger selbst

"Deshalb bin ich froh, dass ich mich auf meine drei Teilzeitkräfte sowie auf Gemeindereferent Rüdiger Glaub-Engelskirchen und Pastoralreferent Norbert Thelen voll verlassen kann." Die Zeiten, in denen er selbst den Pfarrbrief getippt habe, seien eben vorbei. Nach dem "Tag der offenen Tür" am heutigen Donnerstag feiert Dechant Mönch am Freitag mit etwa 100 Gästen in Altenahr. Am Sonntag, 14. März, zelebriert er um 15 Uhr in der Pluwiger Pfarrkirche ein Dankamt. Danach ist ein "Fest der Begegnung" in der Sporthalle vorgesehen. Persönliche Geschenke möchte das Geburtstagskind nicht haben. Finanzielle Zuwendungen will er dem Polio-Zentrum in Obervolta/Afrika und den Pfarrgemeinden zukommen lassen.Morgen: Osburg - die aufstrebende Gemeinde im vorderen Hochwald.

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