Des einen Freud, des anderen Leid

WAWERN. Mit rund 1,5 Millionen Litern Trinkwasser jährlich versorgt das Kreiswasserwerk Wawern einen Großteil der Region mit dem kostbaren Nass. Doch der daraus resultierende Gewässerschutz bereitet Wawern Probleme bei der Erschließung von Bauland.

"Das Wawerner Wasserwerk ist Versorger von 35 Ortschaften in der Region, doch wir haben keinen Vorteil daraus", sagte Ortsbürgermeister Franz Zebe. Im Gegenteil. Besondere Maßnahmen zum Auffangen und Ableiten von Oberflächenwasser würden letztlich zur weiteren Verteuerung von Bauplätzen führen. "Die Auflagen im Gewässerschutz sind deutlich zu streng", meinte Zebe. Man müsse einen Mittelweg zwischen den erforderlichen Schutzmaßnahmen und bezahlbaren Grundstückspreisen finden. Ein Bericht in der Tageszeitung könne die verantwortlichen Behörden sicherlich dazu animieren.Neben dem Gewässerschutz und den damit verbundenen Schwierigkeiten kamen auch andere Themen beim TV -Ortsgespräch mit Redakteur Andreas Jacob auf den Tisch. Eine kleine, engagierte Runde hatte sich im Gasthaus "Bürgerstube" versammelt, um aufzuzeigen, wo in Wawern der Schuh drückt.Was die Wawerner derzeit auch beschäftigt, ist der Bau eines neuen Spielplatzes. Der Ort mit rund 630 Bürgern sei im Vergleich mit anderen Gemeinden sehr kinderreich. Doch die weitgehend leere Gemeindekasse lasse keine öffentlichen Gelder für die Maßnahme zu, berichtete Zebe. "Inzwischen haben sich einige Eltern zusammen geschlossen, um in Eigenarbeit einen naturnahen Spielplatz für ihren Nachwuchs zu bauen."Nicht nur über das ehrenamtliche Engagement der Erwachsenen freut sich der Ortschef. Bereits seit zwei Jahren seien die Mitglieder des örtlichen Jugendclubs dabei, einen Jugendraum herzurichten: "Bis heute haben die Mädchen und Jungen insgesamt gut 1000 Stunden ihrer Freizeit für den Ausbau des Gewölbekellers aufgebracht."Das Kulturleben wird stark vom Wawerner Heimatverein geprägt. Neben anderen Aktivitäten begann der Verein vor sieben Jahren, ein "kulturelles Loch" zu stopfen. Vorsitzender Klaus Hengel erläuterte: "Mein größtes Anliegen als Vorsitzender ist es, einen Musikverein auf die Beine zu stellen." Mit diesem Ziel trommelte er 1996 zehn Musiker zusammen. Inzwischen ist aus dem Grüppchen ein rund 30 Mitglieder starkes Orchester geworden.Nicht nur Positives wussten die Teilnehmer beim Ortsgespräch zu berichten. Der geplante neue Friedhof auf dem Gelände eines ehemaligen Weinberges gibt den Wawernern derzeit Anlass zur Sorge. Nicht nur die Steillage, auch der teils felsige Boden eigne sich wohl kaum für diesen Zweck, so die einhellige Meinung.Neben Fragen zur Berichterstattung über Veranstaltungen gab es auch kritische Anmerkungen. "Oft sind Berichte, die ich gerne lese, zu kurz, andere hingegen finde ich zu ausführlich", sagte Leserin Hedi Britten-Kuborn, "bei der Auswahl der Themen ist es sicherlich so wie mit der Suppe, von der man nicht weiß, ob sie den Gästen überhaupt schmeckt". Die Vorsitzende des Sportvereins, Edith Boden, hatte ein Lob parat: "Ein Frühstück ohne den TV wäre nur ein halbes Frühstück."

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