Deutsch-französische Impressionen

SCHWEICH. Ein herausragendes Kammermusikkonzert im Rahmen der Kreiskulturtage Trier-Saarburg begeisterte Besucher in der Schweicher Synagoge. Das Trio Castell spielte unter dem Titel "Geistesverwandtschaften: Frankreich-Deutschland" Werke von Camille Saint-Saëns, Ludwig van Beethoven und Maurice Ravel.

 Das Trio Castell mit (von links) Yuki Kasai, Lukas Maria Kuen und Anke Heyn bot dem Publikum vollendeten Musikgenuss.Foto: Anke Emmerling

Das Trio Castell mit (von links) Yuki Kasai, Lukas Maria Kuen und Anke Heyn bot dem Publikum vollendeten Musikgenuss.Foto: Anke Emmerling

Schon einmal waren sie auf Einladung der VHS-Schweich in der Synagoge zu Gast gewesen und hatten ihr Publikum begeistert. Nun brillierten die drei jungen Musiker aus Berlin und München - Yuki Kasai (Violine), Anke Heyn (Violoncello) und Lukas Maria Kuen (Klavier) - erneut mit einer fantastischen Leistung. Die sowohl für ihr solistisches als auch für ihr gemeinschaftliches Können mehrfach mit angesehenen Musikpreisen und Stipendien ausgezeichneten Künstler zogen die Zuhörer mit Virtuosität und perfektem Zusammenspiel von Anfang an in ihren Bann. Sie eröffneten das Konzert mit dem Klaviertrio F-Dur op. 18 von Camille Saint-Saëns. "Das ist kein eigentliches Repertoire-Stück", erklärte Anke Heyn, "wir waren froh, dass uns das Thema der Kreiskulturtage Gelegenheit gab, nachzuforschen und nicht so bekannte Kompositionen zu finden." Saint-Saëns (1835-1921) bezeichnete sich als Klassizisten, der seit frühester Kindheit im Sinne Mozarts und Haydns aufgewachsen sei. Er trat in Frankreich für Bach, Schumann und Liszt, aber auch für Beethoven ein, dessen Werk ihn vor allem zu seinen Orgelkompositionen inspirierte. Seine Musik verstand er als Mittel zur Erbauung und Gesundung des Geistes. Das konnten die Konzertbesucher in der lebendigen, schwebend leichten Interpretation seines Klaviertrios nachempfinden. Es erheiterte mit Dialogen zwischen den Instrumenten und hinterließ den Eindruck formvollendeter Eleganz. Im Anschluss erklang ein Werk von Beethoven (1770-1827), einem Verehrer Napoléon Bonapartes, dessen Bruder Jérôme ihm 1808 einen Posten als Kapellmeister am Kasseler Hof anbot. Das Trio c-Moll, op. 1, Nr.1 bestach durch fast moderne und sehr kraftvolle Elemente, auch an dieser Stelle war das Echo der Instrumente auf ein Thema durchgängiges Stilmittel. Höhepunkt des Konzertes war das Trio für Klavier, Violine und Violoncello des als Vertreter des musikalischen Impressionismus geltenden Maurice Ravel (1875-1937). Darin bündelten sich Leidenschaft, Spielfreude und Energie der Musiker in besonderer Weise, ein Eindruck, den das Trio bestätigte: "Für uns ist dieses Stück ein absolutes Highlight." Mit tosendem Applaus dankten die Zuhörer für den Musikgenuss.ek/-agn

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