Die Arbeit gemeinsam schultern

SAARBURG. Den Schulterschluss mit möglichst vielen Mitgliedern sucht der neu gewählte Vorstand des Saarburger Gewerbeverbands (SGV). Gemeinsam und möglichst unbürokratisch sollen gute Ideen umgesetzt werden. Das war Konsens bei der jüngsten Mitgliederversammlung.

"Die haben wohl alle Angst, einen Posten übernehmen zu müssen", meinte ein langjähriges Mitglied des Gewerbeverbands hinsichtlich der relativ geringen Resonanz auf die Einladung zur Mitgliederversammlung am Mittwochabend. 35 der rund 120 Betriebe kamen zu dem Abend, an dem - der zu Beginn der Veranstaltung noch kommissarische Vorsitzende - Hans-Josef Metrich seinen Vorgänger Walter Wacht lobte. Wacht war bis Juli vergangenen Jahres SGV-Vorsitzender. Weil die Satzung es so vorsieht, musste Wacht den Vorsitz abgeben, nachdem er mit seiner Bäckerei Insolvenz angemeldet hatte. Durch "Ideenreichtum und Tatkraft" habe Wacht den Gewerbeverband bereichert - auch wenn er oft unbequem gewesen sei und nicht nur positives Echo erhalten habe. Wacht nutzte die Gelegenheit, seinerseits Resümee zu ziehen und zu betonen: "Mir hat die Arbeit im Gewerbeverband immer riesigen Spaß gemacht, und ich habe hier echte Freunde gefunden." Wacht versicherte, weiterhin die Vereinigung tatkräftig zu unterstützen.Offen miteinander umgehen

Eindeutige Unterstützung erfuhr Hans-Josef Metrich. Als einziger Kandidat wurde er einstimmig zum neuen Vorsitzenden für die kommmenden zwei Jahre gewählt. "Ich werde nicht vor Ideen sprühen wie Walter Wacht, aber versuchen, den Verband weiter zu stärken", kündigte Metrich an. Die Mitglieder forderte er auf, sich einzubringen und ihn in heiklen Situationen direkt anzusprechen. "Wir sollten offen miteinander umgehen. Es sollte nichts hinten herum laufen." Zu seinen Stellvertretern wählte der Verband den Gastronom Klaus Diewald und die Unternehmerin Elke Schmitt. Kassierer bleibt Alfons Behr. Beisitzer sind Mathilde Franzen, Uwe Greif, Thomas Annen, Gerd Müller, Lothar Endres, Stefan Greif und Josef Reinert. Reinert erläuterte, dass die Arbeit künftig stärker auf alle Vorstands-Mitglieder aufgeteilt werden solle. "Wir wollen das auf gemeinsamer Schulter tragen. Denn nur unter dieser Voraussetzung hat Hans-Josef Metrich zugestimmt, das Amt zu übernehmen." Das Zusammengehörigkeitsgefühl will auch der übrige Vorstand fördern. Klaus Diewald schlug vor, im Sommer - nach den Markttagen - zu einem Mitglieder-Tag einzuladen. In lockerem Rahmen, etwa auf dem Gelände des Landal Green Parks, sollen Mitglieder Gelegenheit haben, sich auszutauschen und Probleme zu erörtern. Zudem habe sich der Vorstand vorgenommen, alle Mitglieds-Betriebe nach und nach aufzusuchen. Diewald: "Von den Unternehmen muss aber ein Feedback kommen."Konkurrenzfähig bleiben

Thema war auch der "Saarburger Frühling", der verkaufsoffene Sonntag, der kurzfristig für den 25. April angesetzt wurde. Stefan Müller-Hamann: "Eigentlich sollte dieses Ereignis im Wechsel mit der Gewerbeschau laufen. Wir müssen aber schauen, was die anderen Städte machen und darauf achten, konkurrenzfähig zu bleiben." Nach Trier und Konz mit ihren verkaufsoffenen Sonntagen müsse Saarburg reagieren. "So können wir uns innerhalb weniger Wochen mit zwei Highlights ins Gespräch bringen." Auf positive Resonanz stieß sein Vorschlag einer Pflanz-Aktion im Vorfeld des Saarburger Frühlings. Am Mittwoch, 7. April, werden einige Mitglieder des SGV vom Bauhof geliehene Blumenkübel bepflanzen. Die Kosten für die Pflanzen wollen sie selbst übernehmen. Einige Anregungen kamen schließlich noch zur Gewerbeschau vom vergangenen Wochenende. So schlug Unternehmer Klaus Metrich vor, künftig Durchsagen zu bestimmten Vorführungen und Programm-Punkten während der Schau zu machen und im Hintergrund Musik laufen zu lassen. Der Vorstand versprach, die Anregung zu prüfen. Bei den Bus-Shuttles mögen beim nächsten Mal ungefähre Abfahrtszeiten angegeben werden, bat ein Mitglied. Abgelehnt wurde vom Vorstand der Vorstoß, darüber nachzudenken, Gewerbeschau und verkaufsoffenen Sonntag zu koppeln. Industriegebiet und Innenstadt lägen räumlich zu weit auseinander. Man riskiere, sich gegenseitig die Besucher abzuziehen. Einstimmig plädierte der SGV dafür, zur nächsten Gewerbeschau weitere Aussteller gewinnen zu wollen.

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