Die Energie-Offensive geht weiter

Öl, Gas und Strom werden immer teurer. Nicht nur Privatleute machen sich deshalb Gedanken über alternative Energiequellen. Bei der Verbandsgemeinde Saarburg ist aus bloßen Gedanken inzwischen Realität geworden. Jüngstes Projekt ist der Bau einer Solarstrom-Anlage auf dem Dach der Grundschule Freudenburg.

 Bauamtsleiter Jürgen Kremer (links) und Verwaltungsmitarbeiterin Sandra Rommelfangen begutachten die Pläne für die neue Photovoltaik-Anlage der Freudenburger Grundschule. TV-Foto: Hermann Pütz

Bauamtsleiter Jürgen Kremer (links) und Verwaltungsmitarbeiterin Sandra Rommelfangen begutachten die Pläne für die neue Photovoltaik-Anlage der Freudenburger Grundschule. TV-Foto: Hermann Pütz

Saarburg/Freudenburg. Während die Verbraucher für Öl, Gas und Strom immer tiefer in die Tasche greifen müssen und sich deshalb zunehmend Unmut im Land breit macht, sieht Leo Lauer als Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg der Entwicklung einigermaßen gelassen entgegen. Denn bereits vor einiger Zeit schlug Lauers Behörde einen Weg ein, den der Verwaltungs-Chef fast kämpferisch "Energie-Offensive Saarburger Land" nennt.

Konkret geht es um die Nutzung alternativer Energiequellen mit dem Ziel, den VG-Haushalt beispielsweise mit Hilfe von Einnahmen aus der Produktion von Strom beziehungsweise dessen Einspeisung ins öffentliche Netz aufzubessern, aber auch den Schadstoffausstoß, der mit der Energieerzeugung einhergeht, zu verringern. So installierte die VG bereits Ende 2008 im Verwaltungsgebäude auf dem Schlossberg drei Blockheizkraftwerke, die gleichzeitig Strom und Heizenergie erzeugen (der TV berichtete). Jüngstes Projekt der VG ist der Bau einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Grundschule Freudenburg noch vor Jahresende. Insgesamt rund 186 000 Euro sind laut Leo Lauer für das Vorhaben veranschlagt. Die Summe soll komplett über Kredite finanziert werden. "Viel Geld", könnte man denken. Aber: "Innerhalb der kommenden 20 Jahre soll sich die neue Solaranlage rechnen", erklärt Lauer. Das bedeutet, dass die zur Finanzierung benötigten Kredite bis dahin getilgt sind. Darüber hinaus soll der Verkauf des in Freudenburg erzeugten Solarstroms der VG als Träger der Grundschule in den kommenden zwei Jahrzehnten einen Reingewinn von insgesamt rund 93 000 Euro bescheren.

"Schon im ersten Jahr werden wir mit dem Betrieb der Anlage einen Überschuss von rund 2000 Euro erwirtschaften", sagt der Bürgermeister. Rechtliche Grundlage ist das sogenannte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das die großen Stromversorger dazu verpflichtet, für die ins öffentliche Netz eingespeiste Elektrizität festgelegte Beträge zu zahlen. "Der Strom, den wir in Freudenburg produzieren, wird mit 46,2 Cent je Kilowattstunde vergütet", erklärt Jürgen Kremer, Bauamtsleiter der VG Saarburg.

Unterdessen sind bei der VG bereits Überlegungen im Zusammenhang mit der anderweitigen Produktion von Solarenergie im Gang. Laut Leo Lauer laufen bereits Untersuchungen, die die Machbarkeit des Baus großflächiger Photovoltaik-Anlagen auf VG-Gebiet klären sollen. Allerdings: "Es ist sehr schwer, geeignete Flächen zu finden", sagt Lauer. Grund seien mehrere ausgedehnte Naturschutzgebiete.

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