Die Erde hat gebebt

OBERBILLIG. (ras) "Das sprengte meine kühnsten Erwartungen, davon kann man nur träumen." Sichtlich gerührt sagte dies Markus Betz, Vater von Marius und Organisator der ersten DGM-Sternfahrt.

Der neunjährige Marius ist an einer seltenen und bisher unheilbaren Muskelschwäche erkrankt. Um auf diese Krankheit aufmerksam zu machen und die dahinter stehende Gesellschaft zu unterstützen, hatte Vater Markus die Idee einer Sternfahrt. Der leidenschaftlicher Motorradfahrer weiß, dass die verschworene Gemeinschaft der Biker da ist, wenn man sie braucht. Er rief sie, und sie kamen. Rund 500 Zwei- und Dreiradfahrer trafen sich im Moselort Oberbillig und brachten auch den letzten Einwohner auf die Strasse. In dem illustren Völkchen tummelten sich Lehrlinge ebenso wie Bankdirektoren, und in mancher Lederkluft steckte eine Amazone. Der Schirmherr, Landrat Richard Gross, kam gleich zweimal zum Ort des Geschehens und wünschte allen eine gute Fahrt. Dann wurde das wahr, was der kleine Marius im Vorfeld gesagt hatte. "Die Erde wird beben!" Und sie hat gebebt, und die Fensterscheiben haben gezittert, als insgesamt mehr 30 000 PS lautstark freigesetzt wurden. Unter dem Beifall der Bewohner und vieler Zuschauer setzte sich der Konvoi in Bewegung. Vorne an und stolz wie Oscar saß Marius im Seitenwagen eines Gespanns. Um den Hals den Ausweis, welcher ihn zum Ehrenmitglied der Polizei-Motorradstaffel macht. Die mitfahrenden Polizisten hatten ihm diese Auszeichnung überreicht. Von Oberbillig nach Trier über Pluwig und Waldrach ging es in den Hunsrück. An Kell vorbei nach Serrig zog sich die vier Kilometer lange Motorradschlange. Der dort angesteuerte Parkplatz nahm nur mit viel Gedränge die Vielzahl der Biker auf. Nach drei Stunden hatten sie die rund 140 Kilometer lange Strecke ohne Panne zurückgelegt und trafen wieder in Oberbillig ein, wo die Trierer Vorzeigeband "Leiendecker Bloas" richtig einheizte. Eine Luxemburger Travestie-Show riss am späten Abend alle von den Sitzen. Zum Abschluss dankte Markus Betz allen Teilnehmern, insbesondere dem Trierer Motorradclub (TMC) sowie den "Stormriders" für ihre Teilnahme und Spenden. Dank galt auch den Vereinen, der Gemeindeverwaltung und allen Einwohnern, die zum Gelingen beigetragen hatten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort