Die "Freien" sind die Sieger des Tages

RUWER. Bei der Wahl des neuen Verbandsgemeinderates Ruwer gibt es einen klaren Sieger: die Freien Wählergemeinschaften. Federn lassen mussten SPD und CDU. Die Grünen verbesserten sich zwar prozentual - doch auf die Sitzverteilung blieb dies ohne Einfluss.

In der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer waren 13 841 Bürgerinnen und Bürger stimmberechtigt. Davon Gebrauch machten 9188, was einer Wahlbeteiligung 66,38 Prozent entspricht. Nach der amtlichen Auszählung wird die CDU mit 14 statt bisher 15 Sitzen im Rat vertreten sein. Die SPD verlor zwei Sitze und kommt nun auf acht Sitze. Die Grünen sind unverändert mit zwei Sitzen vertreten. Entsprechend unterschiedlich fielen je nach Couleur die Kommentare zum Wahlausgang aus. Bürgermeister Bernhard Busch, der FWG nahe stehend, bezeichnete das gute Abschneiden der Freien Wählergemeinschaften als "nicht überraschend" - zumal man durch die in Waldrach, Gusterath und Kasel neu formierten Wählergruppen zusätzlichen Rückhalt erhalten habe. Diese Entwicklung unterstütze auch die traditionelle parteiübergreifende Zusammenarbeit im Rat.Des einen Freud' - des anderen Leid

CDU-Fraktionsvorsitzender Heinfried Carduck räumt ein, dass die Wahl nicht nach den Vorstellungen seiner Partei gelaufen sei. Carduck: "Der Trend hin zur FWG hat hier durchgeschlagen." Außerdem seien die Freien im Wahlkampf auf alles aufgesprungen, was die großen Parteien zuvor auf den Weg gebracht hätten. Dennoch sei die CDU stärkste Fraktion geblieben. Sie werde ihren Weg im VG-Rat wie bisher gehen. Den ungünstig gesonnenen "Genossen Trend" macht Karl-Heinrich Ewald von der SPD-Fraktion für den ungünstigen Ausgang verantwortlich. Auch er spricht von einem Trend hin zur FWG und der Neigung, die SPD wegen der Berliner Politik abzustrafen. Zusätzlichen Anschub für die Freien hätten die FWG-Neugründungen bewirkt. Insgesamt, so Ewald, sei dieses Ergebnis keine Überraschung, man habe es erwartet. Grund zur Freude hat Werner Mergens von der FWG. Man sei mit dem Wahlergebnis sehr, sehr zufrieden, sehe aber keinen Grund zum Übermut. Als Grund für den Erfolg nennt er insbesondere das "Stehvermögen der FWG zur ihren Beschlüssen". Die FWG habe den Bürgern gezeigt, dass man mit ihr rechnen könne. Zufrieden über den Stimmenzuwachs um 3,38 Prozent ist Mechthild Michels von den Grünen. Besonders freut sich die Gutweilerin über ihren örtlichen Erfolg: 26,8 Prozent der Stimmen erreichte sie an ihrem Wohnort. Es sei nur bedauerlich, dass sich diese Zuwächse aufgrund des Verrechnungssystems nicht auf die Zahl der grünen Sitze auswirkten.Die CDU-Fraktion wird in den kommenden fünf Jahren mit Folgenden Mitgliedern entscheiden: Wolfgang Annen, Pluwig (4981 Stimmen), Günter Jakobs, Gutweiler (4730), Heinfried Carduck, Waldrach (4668), Erich Griebeler, Mertesdorf (4364), Paul Neumann, Kasel (4092), Carl von Schubert, Mertesdorf (3867), Albert Rausch, Pluwig (neu im Rat, 3671), Reinhard Lichthental, Waldrach (3693), Gisbert Theis, Schöndorf (3545), Gottfried Weber, Holzerath (3525), Werner Schmitt, Farschweiler (3519), Otmar Brittner, Thomm (neu/3506), Karl-Heinz Knobloch, Lorscheid (3493), Walter Theis, Morscheid (neu/3477).Die SPD-Fraktion: Karl-Heinrich Ewald, Kasel (3550), Günter Scherer, Gusterath (2641), Elisabeth Hammes, Mertesdorf (2615), Annemarie Scherf, Waldrach (2462), Norbert Gehlen, Thomm (2405), Andreas Stüttgen, Mertesdorf (2277), Jürgen Breiling, Gusterath (neu im Rat/2263), Dieter Konz, Osburg (neu/2181).Die FWG-Fraktion: Werner Mergens Osburg (3429), Karl-Heinz Leinenweber, Osburg (2407), Jürgen Berg, Farschweiler (neu im Rat/2195), Werner Neufing, Osburg (2158), Hans-Peter Dellwig, Osburg (neu/2134), Helga Mayer, Waldrach (neu/2129), Josef Kruft, Pluwig (neu/2100), Manfred Dudek, Schöndorf (neu/2098). Die Grünen: Mechthild Michels, Gutweiler, (2013), Marianne Rummel, Mertesdorf (neu im Rat/2078).

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