Die Fronten sind geklärt

FISCH. Alle Zweifel sind nun beseitigt: Ein restaurierter alter Grenzstein weist den Pilgern auf dem Jakobusweg jetzt die Grenze zwischen Fisch und Körrig.

 Initiatoren und Fischer Bürger sind stolz auf ihren Grenzstein am Jakobsweg.Foto: Sandra Overwin

Initiatoren und Fischer Bürger sind stolz auf ihren Grenzstein am Jakobsweg.Foto: Sandra Overwin

Der Grenzstein aus dem Jahr 1710 gehörte einst dem Geschlecht derer von Warsberg, die zwischen 1473 und 1839 die trierisch-luxemburgisch-lothringische Region entscheidend geprägt haben. Das Warsberger Wappen, das selbstverständlich auf dem Grenzstein verewigt ist, zeigt einen aufrecht schreitenden, goldgekrönten Löwen in schwarzem Feld. Die kunstvollen Sandsteine wurden so gesetzt, dass das Wappen dem Eigentum derer von Warsberg zugewandt war und die Grenze entlang der Rückseite verlief. Der Rehlinger Hof, der unmittelbar an die Gemarkung Körrig angrenzt, war mit 372 Hektar damals das größte Gut im Altkreis Saarburg. Lange Zeit waren die Grenzsteine und ihre Geschichte in Vergessenheit geraten. Eine Ausstellung im Kloster Karthaus erweckte dann die Aufmerksamkeit des Fischer Ortsbürgermeisters Dieter Schmitt. Dort war nämlich ein alter Fischer Grenzstein als "bemerkenswerter Fund" präsentiert worden.Einigung bei Viez und Wein erzielt

Klar, dass die Fischer daraufhin beim damaligen Konzer Bürgermeister, Hermann Hendricks, anfragten, ob denn jetzt wohl eine neue Fischer Gemarkungsgrenze mitten durch Konz verlaufe, was laut Überlieferung für einige Unruhe gesorgt haben soll. Bevor die Fischer in Konz mit Treckern und Schaufeln für Recht und Ordnung sorgen konnten, einigten sich Hendricks und Schmitt dann aber bei Wein und Fischer Viez darauf, alles beim Alten zu belassen. An der Restaurierung des Grenzsteins waren drei Fischer besonders maßgeblich beteiligt: Stefan Kaiser, Michael Winter und Hugo Lauscher. "Nur ein paar Hiebe mit dem Meißel und der Stein hat wie angegossen in den Sockel gepasst", erinnert sich Michael Winter an die Arbeiten. Kaum habe der Stein gestanden, habe man schon Spaziergänger beobachten können, die stehen geblieben seien und den Stein betrachtet hätten, weiß er. Eine Infotafel erzählt den Pilgern und Spaziergängern von der Bedeutung des Grenzsteins und der Warsberger für die Region. Außer über den Stein selbst freut Ortsbürgermeister Schmitt über eines ganz besonders: "Der Gemeinde sind keine Kosten entstanden."

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