Die Hecke gestutzt – die Sammelstelle benutzt

TRIERWEILER. Der Zweckverband ART hat sein dezentrales Grünschnitt-Sammelsystem offiziell in Betrieb genommen. Aus diesem Anlass gab es eine kleine Feierstunde auf "freiem Feld" bei Trierweiler, bei der auch gleichzeitig die 14. Sammelstelle eröffnet wurde.

Anfang März hatte der Zweckverband ART mit der Einrichtung der Anlieferstellen für Trier und den Kreis Trier-Saarburg begonnen. Private, gewerbliche und kommunale Anlieferer können dort gegen eine Gebühr Äste, Laub sowie Hecken- und Rasenabschnitt abliefern. Diese Sammelstellen ergänzen den kostenlosen ART-Abholdienst, der weiterhin angeboten wird. Ist an einer Sammelstelle eine gewisse Menge Grünschnitt abgelagert worden, wird das Material mit Hilfe einer mobilen Schredderanlage zerkleinert und anschließend vom zuständigen Landwirt als Dünger auf die Felder gebracht. Der Einsatz der Schreddergeräte wird vom Maschinenring Trier-Wittlich koordiniert. Die jüngste Abgabestelle in Trierweiler liegt - wie alle anderen - auf einem Privatgrundstück. Dort hat sich Landwirt Robert Bellersheim zur Zusammenarbeit mit der ART bereit erklärt, ein entsprechendes Areal vorbereitet und eingezäunt. Von der ART erhält er eine jährliche Mindesvergütung von rund 1500 Euro. Dafür muss er seine Sammelstelle samstags von 14 bis 16 Uhr öffnen, in dieser Zeit das hereinkommende Material kontrollieren und die Gebühren einkassieren. Die "wilde" Ablagerung von Pflanzenabfällen in Wald und Flur sei in der Vergangenheit immer mehr zum Problem geworden - zumal sich zu diesen Grünabfällen schnell Sperrmüll und anderer Unrat gesellt hätten, erklärt ART-Vorsteher, Landrat Richard Groß, vor der frisch eingerichteten Sammlestelle in Trierweiler. Ein Auftakt gerade zur rechten Zeit

Groß: "In einigen Fällen hat dies sogar zu staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen ehrenamtliche Ortsbürgermeister geführt. Sie wurden verdächtigt, das illegale Treiben gestattet oder wenigstens toleriert zu haben. Die Frage war also, was zu tun sei." Nur mit Strafbefehlen, so Groß, bekäme man das Zeug jedenfalls nicht aus der Landschaft. Als Alternative habe sich das in den Nachbarkreisen schon bewährte Sammelstellen-System angeboten. ART-Geschäftsführer Max Monzel betont, dass die neuen Sammelstellen gerade zur rechten Zeit kamen, denn "nun herrscht in den Gärten und damit am Abfall-Telefon des Zweckverbands Hochsaison". Lange Wartezeiten beim Abholdienst

Besonders belastet sei der Abholdienst. Der Kunde müsse zurzeit mit Wartezeiten bis zu vier Wochen rechnen. Als Alternative biete sich nun die nächste Sammelstelle. Dort lasse sich der Grünschnitt gleich nach der Gartenarbeit am Samstag legal entsorgen. Maschinenring-Geschäftsführer Rudolf Hayer berichtet von seinen guten Erfahrungen mit den Sammelstellen im Kreis Bernkastel-Wittlich. "Die Leute sind froh, das Zeug schnell und auf legalem Wege loszuwerden", sagt er. Und dies scheint auch für den Kreis Trier-Saarburg zu gelten: Schon nach dem ersten Sammeltag in Trierweiler hat sich auf dem Bellersheim-Grundstück ein stattlicher Grünschnitt Berg aufgetürmt.

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