Die Hoheiten arbeiten mit

KORDEL/SCHWEICH. (ka) Karnevalswagen sind wie bunte Schmetterlinge. Ihr Dasein ist schön, aber kurz. Ob mit Helau, Kaulaydi oder auf welche Art auch immer das närrische Volk sie bejubelt - nur wenige der begeisterten Narren wissen, wie viel Idealismus, Kreativität, Mühe und Improvisation der Bau der bunten Wagen erfordert und wie hektisch es oft dabei zugeht. An den Glanzstücken der Karnevalsumzüge in Kordel und Schweich wird noch fieberhaft gearbeitet.

Karnevalshochburg Kordel, 1. Februar, 20.15 Uhr: Auf dem gemeindeeigenen Gelände nahe dem Bahnhof ist der Kordeler Spezial-Wagenbauclub, die "Buarschkuben" (Burgkoben), emsig dabei, drei Flaggschiffen des Kordeler Karnevalszugs den letzten Schliff zu verpassen. Bis zum 6. Februar um 14.11 Uhr müssen sie startklar sein. Auf den ersten Blick offenbar kein Problem. Der Prinzenwagen, eine beeindruckende, nahezu originalgetreu nachgebaute Dampflok und zwei Motto-Wagen - alles Prachtstücke Kordeler Wagenbautradition - scheinen bereits soweit gediehen, dass man spontan "Kaulaydi" rufen möchte. Doch Paul Maigler, Kordels karnevalistisches Multitalent und Chefplaner in Sachen Wagenbau, bremst die Euphorie. "Es gibt noch einiges zu tun. Ganz besonders auf die Details kommt es an." Auch seine Tollität, Roman I., amtierender Kordeler Prinz, ist unter den "Buarschkuben" zu finden. Und Hoheit legt kräftig mit Hand an. Bei den Planungen für den Prinzenwagen haben er und Prinzessin Manuela I. ihre Ideen mit eingebracht. "Ein gigantisches Vorhaben", sagt der Prinz, "ich hätte nicht geglaubt, dass es klappt." Szenenwechsel. Karnevalshochburg Schweich, 2. Februar, 16.10 Uhr: In der vom Schweicher Karneval Verein (SKV) angemieteten Halle finden die Wagenbauer ideale Arbeitsbedingungen. Zwei Prunkwagen, der des Prinzenpaars und der des Elferrats, sind fast fertig. Beim Bau des Wagens habe sich das Prinzenpaar mächtig ins Zeug gelegt. Die Bemalung und künstlerische Gestaltung habe Ursula I. höchstpersönlich vorgenommen. Peter Krämer zufolge wurde überwiegend tagsüber gearbeitet. "So wie jeder Zeit hatte. Viele haben extra Urlaub genommen. Die Samstage waren immer komplett belegt." Natürlich lief alles ehrenamtlich. "Dafür aber gab es jeden Tag ein warmes Mittagessen, liebevoll zubereitet und serviert von Eva Müller", betont Michael Porten (seines Namens gibt es zwei beim SKV).

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