"Die Ideen kommen nach dem Waldlauf"

PLUWIG. Der Bürgermeisterkandidat der CDU ist Wolfgang Annen aus Pluwig. Der 34-Jährige rechnet sich für den 29. Juni gute Chancen aus - schließlich hat er schon als Ortsbürgermeister von Pluwig einiges in seiner Gemeinde bewegt.

Annen ist noch ledig, aber in fester Partnerschaft. In etwa zwei Jahren gedenkt er, in den Hafen der Ehe einzulaufen. Der Werdegang des 34-Jährigen führt über viele Stationen: Installateurlehre mit Gesellenbrief, danach Mittlere Reife, Abitur, Hochschulstudium in Trier mit Abschluss zum Diplom-Verwaltungswirt. Seit 1998 ist Annen Abteilungsleiter und Pressesprecher der Bundesgrenzschutzinspektion Trier, wo er den Rang eines Hauptkommissars bekleidet. Zu den weiteren Tätigkeiten zählten die Mitarbeit im Pfarrgemeinderat und beim Technischen Hilfswerk. Hinzu kamen zahlreiche Auslandstätigkeiten für das UN-Flüchtlingskommissariat. 1994 trat Annen in die CDU ein und wirkte seitdem im Ortsgemeinderat mit. Seit 1999 ist er Ortsbürgermeister der Gemeinde Pluwig. Als herausragende Punkte seiner knapp vierjährigen Amtszeit nennt er die Neugestaltung des Kirchplatzes, die Einrichtung eines Internetraumes für Jugend und Senioren, Straßenbau, Entschuldung durch Erschließung von Baugebieten und den Vertrag über den Bau eines Seniorenzentrums. "Die Ideen kommen mir nach dem Waldlauf am Morgen - dann ist der Kopf wieder frei", sagt Annen und fügt hinzu: "Man muss die Ohren offen halten und sich um die Dinge kümmern, dann lässt sich auch etwas bewegen." Und was will er in der Verbandsgemeinde Ruwer bewegen, falls er ins Rathaus einziehen sollte? Die Antworten auf diese Frage kommen sehr zügig. Da sei etwa die hohe Belastung der personell ausgedünnten Verwaltung. Annen: "Die Leute dort arbeiten gut - doch man muss sich überlegen, wo umstrukturiert werden kann, um noch effektiver zu werden." Im Tourismusbereich sieht der Kandidat "vieles am Boden liegen". Der für Gastronomie und Weinwirtschaft so wichtige Radweg sei ja nun gesichert. Auch die seiner Meinung nach unnötige Diskussion um das Freibad Mertesdorf habe zum Ende gebracht werden können. Annen: "Die jetzige Lösung hätte sich durch intensiveres Nachdenken aber schon früher finden lassen." Wichtig sei auch eine bessere Vermarktung der Verbandsgemeinde. Und was soll das konkret bedeuten? Annen: "Etwa offensive Direktwerbung bei Busunternehmern und Reiseveranstaltern." Und natürlich Events als Publikumsmagneten. Als Beispiel nennt er den "Pluwiger Kultursommer". Möglich seien auch ein Ganzjahres-Veranstaltungskalender und ein Kultursommer für die gesamte Verbandsgemeinde. Daran könnten sich dann alle interessierten Ortsgemeinden beteiligen. Das müsse nicht immer mit hohen Kosten verbunden sein - da würden sich auch Sponsoren finden. Auch orakelt Annen von einer "möglichen Großinvestition im Tourismusbereich", die 40 bis 80 neue Arbeitsplätze an die Ruwer holen könnte - aber da "stehen wir erst ganz am Anfang". Ein wichtiges Anliegen ist ihm die erfolgreiche Arbeit des Jugendpflegers, die "wir auf jeden Fall beibehalten müssen". Hauptträger der Jugendarbeit seien blieben aber die Vereine - und das werde so bleiben. Zur Null-Netto-Neuverschuldung sollte wieder zurückgefunden werden - aber ohne deshalb notwendige Investitionen zu vernachlässigen. Investiert werden müsse in den Fahrzeugpark der Feuerwehr. Einige Fahrzeuge gingen schon auf die 25 Jahre zu. Im Übrigen unterstreicht der Kandidat die besondere Bedeutung der Feuerwehren in den Ortsgemeinden. Wolfgang Annen: "Ich sehe da zwei Aspekte. Sie garantieren die Sicherheit der Bevölkerung und sind nach wie vor die Säulen des Vereinslebens."

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