Die Jungs stehen zu ihrem Trainer

MERTESDORF. Ansgar Heck ist in Mertesdorf und den Nachbarorten bekannt wie der sprichwörtliche "bunte Hund". Insbesondere im Bereich Jugendfußball hat er in den vergangenen Jahren positiven Spuren hinterlassen.

Die Jungs der C-Jugendmannschaft der Spielgemeinschaft Ruwertal (SGR) mögen ihren Trainer und stehen zu ihm. Sie wollen zwar alle ihre Spiele möglichst gewinnen, doch das gelingt natürlich nicht immer. Dann kommt das Motto des DFB, mit dem sich auch die SGR identifiziert, zum Tragen: "Fußball ist mehr als ein 1:0." Die Ziele beschreibt Heck ganz klar. Es gelte, die sportlichen Talente der Jugendlichen durch den Fußballsport gezielt als Instrument zur Förderung von gesellschaftlichen und sozialen Werten zu nutzen. "Ideale wie Fairplay, Toleranz, Integration, Freundschaft und Teamgeist, die mit dem Fußball eng verknüpft sind, will ich an die Kinder weitergeben", sagt er. So steht er denn bei den Spielen seiner Mannschaft am Spielfeldrand und macht sich oft lautstark bemerkbar. Er macht auf Fehler seiner Spieler aufmerksam, verteilt nach guten Situationen auch Lob. "Es ist nicht nur das Ergebnis, das bei mir zählt", sagt Heck. Er habe mit seiner Tätigkeit, die auch außersportliche Angebote beinhalte, einen gewissen Erziehungsauftrag gegenüber den Eltern. Die Jungs fühlen sich wohl und gut behütet bei der "Respektsperson". Darüber verlieren sie nicht viele Worte und lassen dies aber deutlich durch Taten spüren. So haben sie im Winter nicht die warme Halle fürs Training gesucht, sondern eisern bei Wind und Wetter draußen trainiert. Das "gewisse Händchen" für die Jugend hatte er nicht von Anfang an. Als sein Sohn Florian, er ist heute 14 Jahre alt, mit dem Ballspiel begann, hieß es damals bei den Sportfreunden Mertesdorf: "Du hast mal Fußball gespielt, trainiere die Jungs." Heute ist sich Heck bewusst: "Was ich damals den Kindern zu vermitteln versuchte, war mehr auf den Erwachsenenbereich abgestimmt." Nach und nach kam ihm die Erkenntnis, dass er der Jugend zunächst den Spaß an der Bewegung und am Spiel mit dem Ball näher bringen müsse. Dieses Erkennen ("Es fiel mir wie Schuppen von den Augen") war auch auf die Rückmeldungen der Eltern zurückzuführen. Alle Stationen im Jugendbereich

Heck musste selbst lernen, wie er sein Wissen und Können an die Jugend vermittelt. Dazu zählten auch jugendgerechte Bälle und Hemdchen in den richtigen Größen. "Mit veralteten Lernmethoden und zu großen Bällen laufen einem die jungen Kicker erfahrungsgemäß gleich wieder weg", weiß er heute. Als sein zweiter Sohn, Fabian ist zehn Jahre alt, Interesse am Fußballspiel zeigte, gründete Heck bei den Sportfreunden Mertesdorf erstmals eine Bambini-Mannschaft. "Dadurch habe ich alle Stationen im Jugendfußball erleben dürfen." Fußballer Heck, der früher auch Handball und Tennis spielte, sammelte in verschiedenen Vereinsvorständen seine Erfahrungen. Vor zwei Jahren war er als Vorsitzender der Sportfreunde im Fußballbereich nur noch ein Einzelkämpfer und für alle anfallenden Aufgaben zuständig. "Das konnte ich auf Dauer nicht gewährleisten", erinnert er sich. Die Fußballabteilung wurde daraufhin aufgegeben. Heck fand mit rund 100 aktiven Fußballern bei den Nachbarn der Spielgemeinschaft Ruwertal ein neues Zuhause.

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