"Die Kinder sind offener geworden"

MORSCHEID. (kat) Die Entwicklung von Kindern zu begleiten, ist es, was Annette Klopp an ihrem Beruf als Kinderpflegerin fasziniert.

Eine recht ungewöhnliche Situation: Sobald Annette Klopp den kommunalen Kindergarten "Unterm Regenbogen" betritt, ist sie mehr Erzieherin als Mutter. Julia, ihre Tochter, ist in der eigenen Gruppe. Daran, dass die Vierjährige Mama ruft, haben sich die anderen Kinder längst gewöhnt. "Manchmal fällt es schon schwer, die eigene Tochter nicht zu bevorzugen", sagt die 37-Jährige. Beispielsweise dann, wenn Julia im Stuhlkreis unbedingt neben der Mama sitzen will. Vor sechs Jahren hat Annette Klopp mit ihrem Mann ein Haus in Morscheid gekauft, in dem sie mit ihrer kleinen Familie und zwei Pflegekindern (13 und 14 Jahre alt) lebt. Seit zehn Jahren arbeitet sie im Kindergarten. Zu sehen, wie die Kinder sich entwickeln, ist für die gebürtige Berlinerin immer wieder faszinierend. Das Konzept hat sich vor drei Jahren stark verändert. "Seitdem arbeiten wir mit der offenen Gruppenarbeit." Die Jungen und Mädchen sind nicht mehr an eine Gruppe gebunden, sie können in drei Gruppen wählen, wo und mit wem sie spielen wollen. Es sei erst eine große Umstellung gewesen. Heute kann die Kinderpflegerin der Neuerung nur Positives abgewinnen: "Alle Kindergartenkinder lernen sich besser kennen, und die Zusammenarbeit im Team ist intensiver." Gewandelt hat sich laut Annette Klopp auch, dass die Kinder offener geworden sind. "Am Anfang meiner Arbeit im Kindergarten haben die Neuankömmlinge länger gebraucht, um einen Bezug zu den Erzieherinnen zu bekommen." Von den Hobbys der Wahl- Morscheiderin profitieren die Kleinen. "Ich lese und bastele sehr gerne." Beim Basteln mit den Kindern schätzt Annette Klopp sehr, zu sehen, wie die Kinder ihre Kreativität entfalten, und dass jede Bastelarbeit eine ganz persönliche Note hat.

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