Die Modellbahn lebt

Mehrere regionale Modelleisenbahn-Vereine zeigten in der Saarburger Stadthalle im Rahmen einer Modellbaubörse eine ganze Reihe von Anlagen mit zusammen weit mehr als 100 Metern Schiene.

 Mit Fingerspitzengefühl: Axel Conen vom Modelleisenbahn-Club St. Ingbert stellt einen Wagen auf die Anlage mit Spurweite N. TV-Foto: Pascal Witry

Mit Fingerspitzengefühl: Axel Conen vom Modelleisenbahn-Club St. Ingbert stellt einen Wagen auf die Anlage mit Spurweite N. TV-Foto: Pascal Witry

Saarburg. (paw) Eine Dampflok zieht laut schnaufend einen aus Tankwagen bestehenden Zug über eine Modellbahnanlage im Erdgeschoss der Saarburger Stadthalle. Sie verschwindet nach mehreren Metern Fahrt in einem dunklen Eisenbahntunnel. Wolfgang Heib, Mitglied des Modelleisenbahn-Clubs Sankt Ingbert, kontrolliert seine Fahrt. "Diese Anlage besteht aus Modulen und wurde innerhalb von zwei Stunden hier aufgebaut", sagt Heib. Bei einer Modulanlage besteht die Anlage aus mehreren "Module" genannten Teilen. Die einzelnen Teile ergeben nach dem Zusammenbau eine große Anlage. Der Verein hatte sowohl im Erdgeschoss als auch im großen Saal der Stadthalle drei Anlagen in Betrieb. An der Börse nahmen Modelleisenbahnvereine aus St. Ingbert, Polch, Freisen, Schweich, Queidensbach und Dillingen nebst Händlern teil. Der Modelleisenbahn-Club Sankt Ingbert war aber mit drei Anlagen zweifelsfrei der Star dieser Börse. Die Vereinsmitglieder bastelten über zwei Jahre an der im großen Saal aufgebauten Anlage in Spurweite N (Maßstab 1:160). "Der Weinberg besteht aus 1328 Rebstöcken", erläutert Vereinsmitglied Martin J. Theobald und gibt zu bedenken, dass jeder Weinstock im Weinberg einzeln präpariert und aufgestellt werden musste. Die Spurweite HO (1:87) ist weiter verbreitet als die Spurweite N. Loren, Loks und liebevoll Gestaltetes

Die Modellbahnfreunde Maifeld Polch zeigten eine vor allem durch Details bestechende HO-Anlage, so zum Beispiel eine motorisierte Seilbahn mit Loren. Laut Winfried May, Vorsitzender des Vereins, handelt es sich bei den Häusern der Anlage nicht nur um teilweise umgebaute Bausätze, sondern auch um komplette Eigenbauten. May schätzt realistisches Aussehen: Die Bauwerke werden von uns mit Farben künstlich gealtert, um ihnen so ein naturgetreues Aussehen zu geben. Kurios mutet die in ein Computer-Monitorgehäuse eingebaute Miniaturanlage des Dillinger Vereins an. Neben diesem Blickfang hatten die Saarländer eine unter künstlichem Schnee versinkende Winterlandschaft auf der Bühne im Saal aufgestellt. Die Anlagen in der Stadthalle überzeugten vor allem durch handwerklich sehr hochwertige Arbeit, wie Gestaltung des Geländes mittels Spachtelmasse und Gips. Der Bau filigraner Viadukte und Metallkonstruktionen erfordert viel Geduld. "Günther" von Günthers Marktveranstaltungen aus Konz, Organisator der Börse, freute sich: "Wir gehen von etwa 3000 Besuchern aus. Die Szene habe sich laut Organisator im Laufe der vergangenen zehn Jahre gewandelt. Durch den Euro seien die Preise angestiegen, und die Kaufkraft habe nachgelassen. Die meisten Aussteller und Vereine waren mit der Besucherzahl zufrieden. Einzelne Aussteller sprachen aber von "einem etwas durchwachsenen" Besucherandrang.

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