Die Narren sind im Sommer los

WALDRACH. Gardemädchen tanzten, Bonbons flogen durch die Luft, und Helau-Rufe schallten durchs Ruwertal. Die Waldracher St. Laurentius Kirmes war vier Tage lang fest in Narrenhand.

Ein Sonntag im August, 14.11 Uhr: Ein Lindwurm schlängelte sich durch die Hauptstraße von Waldrach. Zahlreiche Menschen säumten die Straßen, streckten sich nach Bonbons und erwiderten die Helau-Rufe. Was eigentlich als Fest- und Trachtenumzug im Programm stand, entpuppte sich als Karnevalsumzug mitten im Sommer. "Verspäteter Rosenmontagszug"

20 Gruppen, darunter Männer mit und ohne Bierbauch als Bauchtänzerinnen verkleidet, der Musikverein Waldrach, Wein ausschenkende Marienkäfer und eine Volleyballmannschaft im Trikot hauchten den Zaungästen für ein paar Minuten Fastnachtsstimmung ein. Den meisten gefiel der "verspätete Rosenmontagszug". Zwei zufällig - trotz Straßensperrung - vorbei radelnde Touristen wirkten leicht irritiert und hatten nur ein Kopfschütteln für Funkenmariechen und Co. übrig. Zum Weiterfeiern fanden sich Narren und Gäste auf dem Festplatz in der Dorfmitte ein. Dort ging das bunte Treiben mit einer närrischen Wein-Olympiade mit Weinfässerrollen weiter. Nach dem Motto "Hauptsache Spaß" hatten die Mitglieder des Karnevalsvereins Waldrach 1975 vier Tage zur Kirmes eingeladen. Die Ortsvereine wechseln sich jährlich als Veranstalter ab. "Dieses Jahr passt uns gut, denn wir feiern 30 Jahre KVW", sagte Richard Schaaf, der Erste Vorsitzende. Es sei zwar kein "närrisches Jubiläum", aber das sei nicht wichtig. Am Freitag hatten vor allem Jugendliche das Dorffest mit einer Schaumparty gefeiert, mit Musik eines Disko-Teams aus der Eifel.Big-Band spielt unter freiem Himmel

Peter Peters, Präsident der KVW und Hauptorganisator, hatte für den Samstagabend die Big-Band "Frame in Green" eingeladen. 25 Musiker begeisterten die Festbesucher mit Stimmungs- und Unterhaltungsmusik unter freiem Himmel. Zuvor hatte Waldrachs Ortsbürgermeister Heinfried Carduick das Dorffest eröffnet. Am letzten Kirmestag standen die Handwerker aus Waldrach und den Nachbarorten im Mittelpunkt des Kirmestreibens. "Wir haben alle zu einem Handwerkeressen eingeladen", sagte Richard Schaaf. Die zahlreichen Kirmesbesucher ließen sich Spießbraten schmecken. Zu dem Kirmesschmaus reichten die emsig arbeitenden Männer und Frauen Bier und heimischen Ruwerwein.

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