"Die Richtung stimmt"

SAARBURG. Die Frage, wie sich die Verbandsgemeinde Saarburg möglicherweise an dem Großprojekt "Kulturhauptstadt Luxemburg 2007" beteiligt, beschäftigte den Ausschuss für Kultur, Jugend und Sport des Verbandsgemeinderates Saarburg in seiner Sitzung am Donnerstag intensiv. Saarburgs Kulturbeauftragte Anette Barth präsentierte den von ihr erarbeiteten Konzept-Vorschlag.

Das Großereignis "Luxemburg und Großregion - Kulturhauptstadt Europas 2007" rückt zeitlich immer näher - und beschäftigt auch die Verbandsgemeinde Saarburg. Anette Barth, Leiterin der Saarburger Volkshochschule und ehrenamtliche Kulturbeauftragte der Stadt, hat im Auftrag der Verbandsgemeinde ein Konzept für eine mögliche Beteiligung entwickelt. In einer nicht-öffentlichen Sitzung des Kultur-Ausschusses vor einem Jahr hatte sie erste Ideen vorgestellt. In der jüngsten Ausschuss-Sitzung am Donnerstag präsentierte die promovierte Kunsthistorikerin einen konkreten Entwurf ihrer Idee sowie "grob geschätzte" Kosten für die Gesamtkonzeption. Dabei stellte sie gegenüber den Ausschuss-Mitgliedern klar: "Die Summen, die ich für die einzelnen Projekte veranschlagt habe, sind nicht verbindlich. Ich möchte Ihnen nur eine ungefähre Vorstellung davon geben, was auf uns zukäme, damit man entscheiden kann, ob eine Beteiligung überhaupt realistisch ist." Mit rund 182 000 Euro hat sie die Kosten veranschlagt. Unter dem Motto "Spiegelbilder" hat Barth zehn Projekte an verschiedenen Orten erarbeitet, "die die wichtigsten Etappen unserer europäischen Vergangenheit, Gegenwart sowie Zukunftsvisionen für Einheimische und Gäste der Großregion sichtbar und erlebbar machen", so Barth. "Das Projekt enthält Elemente der zeitgenössischen Kulturszene, berücksichtigt aber auch solche Eventgeschichten wie beim Sagenhaften Saarweinfest. Es ist als Zeitreise durch die geschichtliche Entwicklung unseres Saar-Raumes gedacht." So trägt das erste "Spiegelbild" den Titel "Saar - Grenzen ohne Bedeutung" und sieht eine Performance rund um Glockengießerei, Mühle, Burg und Wasserfall mit Mitteln der Modernen Kunst, Literatur, Musik und des Tanzes vor. Vier Skulpturen als Beitrag der VG könnte sich Barth als "nachhaltigen Beitrag" zum geplanten Skulpturenweg an der Saar vorstellen. Von Luxemburg akzeptiert

Ein weiteres "Spiegelbild", bei dem Barth gerne die Deutsche Stiftung für Denkmalpflege mit ins Boot nähme, hat sie mit "Glockenklang grenzenlos" überschrieben und sich dabei auf die Glockengießerei Mabilon konzentriert. "Ich würde gerne ein Nutzungskonzept für die Glockengießerei als Museum vorlegen und die Geschichte dieses Handwerks so aufarbeiten, dass sie Gültigkeit hat für die Zukunft." Beim zuständigen Gremium der Projekt-Organisation in Luxemburg hat sich Barth im Auftrag der VG erfolgreich mit der Gesamt-Konzeption beworben: Die "Spiegelbilder" bekamen als eines der zahlreich eingereichten Projekte den Zuschlag. Vom Ausschuss erhielt sie am Donnerstag ebenfalls einstimmig den Auftrag, "in dieser Richtung weiter zu gehen und die Ideen auszuarbeiten", wie Bürgermeister Günther Schartz formulierte. Parallel müsse geprüft werden, wer für die Finanzierung als Partner mit ins Boot steige und welche Fördermittel beantragt werden könnten. "Erst dann sehen wir, ob eine Beteiligung finanziell zu stemmen ist oder nicht. Wir sollten es aber auf jeden Fall versuchen." Schartz plädierte dafür, eine "Anschubfinanzierung" von 10 000 Euro in den Haushalt 2006 einzustellen.

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